Eichstätt
Besondere Praxissemester

Vortragsreihe: Studenten der Sozialen Arbeit berichten über Auslandserfahrungen

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Das südafrikanische Greytown Child and Youth Care Centre sorgt als Kinderheim für 160 vernachlässigte, elternlose oder misshandelte Kinder zwischen 3 und 18 Jahren. Die Eichstätter Studentin Nicole Balzer wird über ihr dort absolviertes Praxissemester berichten. - Foto: Balzer/upd

Eichstätt (upd) Am Mittwoch, 8. November, startet die Fakultät für Soziale Arbeit an der Katholischen Universität Eichstätt wieder eine besondere Veranstaltungsreihe: Seit fast zehn Jahren berichten Studenten in öffentlichen Vorträgen über ihre Erfahrungen aus dem Praktischen Studiensemester im Ausland.

Dabei nehmen sie Bezug zur Sozialen Arbeit oder Pädagogik im Gastland, gehen auf politische, soziokulturelle oder historische Aspekte ein, berichten von ihren Erfahrungen in der Vorbereitung sowie der Rückkehr nach Deutschland - nicht selten verbunden mit einem zweiten Kulturschock.

In diesem Wintersemester startet die Vortragsreihe (Beginn jeweils um 18.30 Uhr) mit einem Bericht von Ulrike Daufratshofer. Sie wird am kommenden Mittwoch, 8. November, (Raum KAP 006 im ehemaligen Kapuzinerkloster, Kapuzinergasse 2, Eichstätt) über die Soziale Arbeit in Malta referieren - am Beispiel des an der St. Patrick's Salesian School angegliederten Heimes für Jungen im Alter von 10 bis 20 Jahren.

Die Jungen, deren Kindeswohl in ihrer Ursprungsfamilie gefährdet war, besuchen altersheterogene Gruppen in dieser Institution, und erhalten dort eine sichere Umgebung zum Leben. Dabei arbeitet das multidisziplinäre Team mit der Familie, der Schule sowie den Arbeitsstellen zusammen. Geführt wird das Heim von der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos, die in therapeutischen Teams die Methoden, Konzepten und die Idee Don Boscos weiterführt.

Am Mittwoch, 22. November, werden im Raum KAP 006 zwei Praktikumsstellen in Südafrika vorgestellt. Nicole Balzer absolvierte das vergangene Semester im südafrikanischen Greytown Child and Youth Care Centre. Es sorgt als Kinderheim für 160 vernachlässigte, elternlose und misshandelte Kinder zwischen 3 und 18 Jahren.

Die Kinder sind dort vollstationär in sieben Häusern untergebracht, wo sie und ihre Eltern/Pflegeeltern auf eine mögliche (Wieder-)Zusammenkunft oder auf ein eigenständiges Leben in Zukunft vorbereitet werden. Unterstützung finden sie dabei von professionellen Sozialarbeitern, Hausmüttern sowie anderen Mitarbeitern: durch materielle Versorgung, psychosoziale Betreuung, kulturelle Bildung und erzieherische Pflege. Eine besondere Herausforderung ist hierbei die Trauma-Erfahrung vieler Kinder mit dramatischen physischen und psychischen Folgen, aber auch die gesundheitliche Versorgung von Krankheiten wie HIV oder Epilepsie.

Sabrina Biechele referiert danach über das Child and Youth Care Center Marsh Memorial Homes. Es befindet sich in Kapstadt und ist eine stationäre Einrichtung für etwa 80 Kinder und Jugendliche. Das allgemeine Ziel der Einrichtung ist es, Kindern Schutz zu bieten, die Missbrauch oder Vernachlässigung erlebten oder in deren Familien Probleme mit Alkohol, Drogen oder Gewalt bestehen. Den Abschluss der diesjährigen Reihe bildet schließlich ein Vortrag von Patrick Nekula am Dienstag, 12. Dezember (Raum KAP 017).

Er berichtet von seinen Erfahrungen im Bereich der Resozialisierung in den USA, wo Nekula in Kansas City für "Journey to New Life" arbeitete. Dabei handelt es sich um eine Wiedereingliederungseinrichtung für Menschen, die aus dem Gefängnis entlassen wurden.

Die Einrichtung "Journey to New Life" sieht ihren Auftrag einerseits darin, ihre Klientel dabei zu unterstützen, erfolgreiche und produktive Bürger zu werden. Anderseits will sie ihnen aber auch eine sicherere Umgebung zum Leben und Arbeiten schaffen.