Ingolstadt (ms) Wer 2009 als Miss Bundestag oder als Motor des FC-Umschwungs ins Rampenlicht getreten ist, zählt sicher zu den herausragenden Ingolstädter Persönlichkeiten des Jahres. Der DK befragte Agnes Krumwiede, Michael Wiesinger und Co., wie sie nach dem Rummel das Weihnachtsfest feiern.
Der 24. Dezember ist traditionell der beliebteste Termin für Spätgeschenke: Auch der Ingolstädter Polizeipräsident Johann Rast geht heuer quasi in letzter Sekunde auf Präsente-Pirsch, denn auf seinem Schreibtisch stapeln sich die Akten. Immerhin erstreckt sich der Einsatzbereich des neuen Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord von Eichstätt bis zur Südspitze des Starnberger Sees. Das Weihnachtsfest verbringt der verheiratete Polizeipräsident in Bayreuth im Kreis der Großfamilie mit sechs Nichten und Neffen im Alter von vier bis 22 Jahren. "Die große Frage ist traditionell, ob wir am 24. in die Christmette gehen oder am ersten Feiertag in den Orchester-Gottesdienst", erzählt Rast, der in einer Dixie-Band spielt und als Kind im Chiemgau die Weihnachtszeit auch immer als Hochsaison der Stubenmusik erlebte. Offiziell hat der 55-jährige Polizeipräsident jetzt zwar Urlaub, aber in außergewöhnlichen Vorfällen in seinem Dienstbereich wird er natürlich benachrichtigt und muss eventuell zurück in die Schanz. So richtig abschalten vom stressigen Arbeitsalltag wird Johann Rast daher erst im Neujahrsurlaub auf einer Berghütte.
Bei den Großeltern, einmal in Burghausen und einmal in Nürnberg, feiern Michael Wiesinger und seine Familie. Der neue Fußballtrainer des FC Ingolstadt, der die Trendwende bei den Schanzer Kickern schaffte und das Team als Tabellenführer in die Winterpause führte, will nun ein paar Tage im Kreis der vielköpfigen Familie entspannen. "Fußball-Gespräche sind natürlich nicht zu vermeiden. Aber es gibt auch viele andere wichtige Dinge", betont der 36-Jährige, der als Spieler beim FC Bayern München unter anderem 2001 die Champions League gewann. Nach dem traditionell gestalteten Weihnachtsfest mit Kirchgang und feierlicher Bescherung steht für Wiesinger dann eine kleine, feine Party an: sein Geburtstag am 27. Dezember, den er allein mit seiner Frau und den Kindern in den Bergen feiern wird.
Ein ruhiges Weihnachtsfest mit Traditionen und viel Zeit für die Familie hat sich auch die Ingolstädter Schauspielerin Ingrid Cannonier vorgenommen, die heuer die Leitung des Altstadt-Theaters abgegeben hat und sich nun wieder verstärkt den eigenen Arbeiten widmet. "Das Theater ist in besten Händen gelandet", lobt die gebürtige Kärntnerin. Den 24. Dezember feiert sie traditionell mit einem Spaziergang, der Christmette und einem ausgiebigen Essen, bevor die Kinder beschenkt werden. "Wir haben ein Spiel daraus gemacht, wer es am längsten bis zur Bescherung aushält", erzählt die Mozarteum-Absolventin, die nach den Ferien mit den Proben für das Stück "Gretchen 89 ff." beginnt.
Kultur steht auch für Agnes Krumwiede im Mittelpunkt des Lebens, auch wenn die 32-jährige Grünen-Abgeordnete derzeit bundesweit als attraktive Miss Bundestag bekannt ist. Die Ingolstädter Konzertpianistin feiert daheim bei ihren Eltern und erholt sich von drei arbeits- und ereignisreichen Monaten in Berlin. "Das erste Weihnachtsgefühl hatte sich übrigens eingestellt, als ich mit dem Zug ankam und die Stadt mit den leicht zugeschneiten Dächern so wunderschön aussah", schreibt Agnes Krumwiede in einer Urlaubs-Mail an den DK. Die mediale Verschnaufpause in ihrer Heimatstadt ist jedoch nur kurz: Bereits am 10. Januar steht die Bundestagsabgeordnete wieder im Rampenlicht, denn bei der 30-Jahr-Feier der Bundespartei spielt sie Klavier.
Ihr CSU-Kollege Reinhard Brandl, der heuer ebenfalls erstmals in den Bundestag gewählt wurde, nutzt den Heimaturlaub in seinem Wahlkreis politisch und macht fast bis zur letzten Sekunden vor der Bescherung eine ganze Reihe von Antrittsbesuchen. Das Weihnachtsfest feiert der 32-Jährige hingegen beschaulich mit der Familie in Eitensheim. Nach dem Festessen (Fleischfondue mit Saucen von Brandls Vater), der klassischen Bescherung und der Christmette will der Bundestagsabgeordnete auf jeden Fall noch im Schützenheim vorbei schauen. Das Intermezzo in der oberbayerischen Heimat ist kurz: "Nach den Feiertagen will ich mit meiner Familie Berlin besuchen", erzählt Brandl, der dann auch gleich in der Bundeshauptstadt bleibt, um sich eine Wohnung zu suchen.
Bei den Musikern der Ingolstädter Rockband Slut treffen schließlich Bauernwürste mit Kraut auf portugiesische Weihnachtsgrüße: Schlagzeuger Matthias Neuburger feiert mit seiner brasilianischen Lebenspartnerin und deren Verwandtschaft bei den Ingolstädter Eltern. Auch Bruder und Slut-Sänger Christian Neuburger ist mit von der Partie. Die Band sorgte heuer zusammen mit der Berliner Schriftstellerin Juli Zeh und dem neuen Projekt Schallnovelle für Furore. Für alle Nachtschwärmer, die Heiligabend nicht nach der Mitternachtsmesse enden lassen wollen, hat Christian Neuburger einen Tipp parat: "Bei der Weihnachtsfeier im Kleinen Haus des Theaters kann man viele bekannte und auch einige neue Gesichter treffen."
