Langenmosen
Besichtigungen und Lehrfahrten

Verband für landwirtschaftliche Fortbildung ehrt Mitglieder und hebt Beitrag um drei Euro an

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Langenmosen (DK) Um knapp 40 Personen ist die Mitgliederzahl des Verbands für landwirtschaftliche Fortbildung, kurz VlF, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gesunken. Zum Jahresende waren es 1033 Mitglieder, davon 276 Frauen. Der Jahresbeitrag wurde von fünf auf acht Euro erhöht.

Die Gründe für die prozentual gesehen erhebliche Steigerung erläuterte VlF-Geschäftsführer Martin Waldinger so überzeugend, dass der Beschluss einstimmig fiel. Die meisten Kosten entstehen dem Verband durch drei Rundschreiben im Jahr zu insgesamt 4500 Euro, somit zirka 4,50 Euro pro Mitglied. 2,05 Euro pro Mitglied werden an den Dachverband weitergeleitet, je 60 Cent für Ehrungen beziehungsweise Porto, Referenten, Versicherungen und Mitgliederwerbung aufgewendet. Macht zusammen 7,75 Euro, aufgerundet also acht Euro.

Höhepunkt des vergangenen Vereinsjahres war erneut der VlF-Ball unter Regie von Vorsitzendem Paul Strixner in Schönesberg. Sehr erfolgreich lief der Trachtennähkurs, der zweimal angeboten wurde. Aufgrund der großen Nachfrage wird es heuer sogar drei Kurse geben. Beteiligt hat sich der VlF am Milchviehtag in Weichering, gut angekommen sind wieder die Felderbegehungen mit dem Landeskuratorium für Pflanzenbau, diesmal in Autenzell und Stengelheim. Von der Betriebsbesichtigung der Kartoffellagertechnik bei Johann Felbermaier in Lampertshofen berichtete Waldinger, es sei "faszinierend gewesen, zu sehen, dass die Kartoffeln im Mai/Juni so frisch rauskommen, als wären sie gerade erst eingelagert worden". Ausgebucht war die Sommerlehrfahrt in den Schwarzwald mit 47 Teilnehmern, im November ging es mit 35 Mitfahrern ins Allgäu. Einstimmig angenommen wurde eine erneute Satzungsänderung, die das Registergericht Ingolstadt gefordert hatte. Nun sind Vorsitzender und Stellvertreter jeweils allein zeichnungsberechtigt.

Für Dienstag, 28. Februar, kündigte Waldinger eine Lehrfahrt mit dem VlF Pfaffenhofen und Eichstätt nach Landsberg an. Dort sollen neueste Haushaltsgeräte angeschaut werden. "Die Sommerfahrt führt in die Lüneburger Heide und ist schon fast ausgebucht", teilte er mit, "aktuell habe ich noch vier Plätze".

Als Fachreferent war Martin Gehring von den Maschinenringen Deutschland aus Neuburg zu Gast. "Landwirtschaftliche Fahrzeuge im Straßenverkehr, was geht wirklich", lautete sein Thema. Die Akzeptanz für landwirtschaftlichen Verkehr in der Öffentlichkeit sinke, daher forderte er seine Zuhörer auf, möglichst sensibel damit umzugehen. Immer weniger Menschen hätten Bezug zur Landwirtschaft, daher fehlten Kenntnisse. "Woher sollen es die Leute auch wissen, wenn es in immer mehr Dörfern nicht mal mehr einen Nebenerwerbslandwirt gibt", fragte er rhetorisch. Sensible Punkte seien die Geschwindigkeit bei Ortsdurchfahrten, Straßenverschmutzung, Achslasten, Überbreite und Gesamtmasse der Fahrzeuge, unerfahrene Fahrer und Handynutzung während der Fahrt. Arbeiten an Sonn- und Feiertagen sowie Arbeitszeiten von 0 bis 24 Uhr, seien ein weiterer Vorwurf. Daher rief Gehring auch dazu auf, abzuwägen, welche Arbeiten unaufschiebbar seien.

Als neuer stellvertretender Kreisobmann stellte sich Martin Wendl vor und appellierte wie der Referent an die Berufskollegen, die Außenwirkung zu bedenken, kritisierte aber auch die "Anfeindungen aus dem Umweltministerium". Dennoch genieße der Bauernstand ein hohes Ansehen. Schließlich gebe der Gesetzgeber Regeln vor - "und an die halten wir uns selbstverständlich".