Schrobenhausen
Bescherung vorgezogen

Humanitäre Hilfe des BRK hat die Sozialdienste mit Geschenkpaketen fürs Fest versorgt

03.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:28 Uhr

Beim Päckchenpacken für die Humanitäre Hilfe in einer Halle in Strobenried haben auch junge Flüchtlinge mitgeholfen - Foto: Hastreiter

Schrobenhausen (SZ) Konrad Bauer, der Leiter des Jugendamts, freut sich in jedem Jahr auf seine Besucher aus Schrobenhausen. Und wie alljährlich bot er dem Trio mit dem weißen Sprinter auch in diesem Jahr eine Runde Kaffee an, doch erneut erhielt er einen Korb.

Nicht etwa, weil die Männer seine Gastfreundschaft nicht zu schätzen gewusst hätten, es drängte schlicht die Zeit, weil sie noch eine ganze Ladung an Weihnachtspaketen mit Lebensmitteln zu verteilen hatten.

Am Ende des Jahres zeige sich immer schön, „dass wir im Inland und im Ausland tätig sind“, sagt Toni Drexler, Leiter der Humanitären Hilfe im BRK. Während nämlich die großen Lastzüge auf die lange Reise mit der Kinderhilfe Litauen vorbereitet und mit zahlreichen Geschenkpaketen beladen wurden, lief in Strobenried die Unterstützungsaktion für die sozial Schwachen im Landkreis an. Der Luxus komme mit den in Hochglanzfolie verpackten Kartons allerdings nicht ins Haus, schränkte Georg Ottinger, Vize-Vorsitzender der Humanitären Hilfe und Gastgeber der Päckchenmacher, ein. Es solle vielmehr eine kleine Aufmerksamkeit sein, ein Zeichen der Verbundenheit mit denen, denen es nicht so gut gehe. Der Begriff Päckchen ist übrigens leicht untertrieben. Als die Helfer vor ein paar Jahren rätselten, wie schwer denn eigentlich so ein Karton nun sei, wogen sie schnell mal nach und staunten selbst über das Bruttogewicht von fast zehn Kilogramm. Es ist ja auch einiges drin. Einfachere Dinge wie Mehl, Reis, Nudeln, Zucker und Öl, aber auch Schokolade, Tee oder Plätzchen. Eine besondere Note erhielt die Verpackungsaktion heuer durch die Unterstützung der neuen Art. Sieben unbegleitete jugendliche Flüchtlinge, die in Strobenried eine erste Heimat gefunden haben, gesellten sich mit ihrem Betreuer Danilo Schüler zur BRK-Mannschaft und packten kräftig mit an. Die Stimmung sei bestens gewesen, betonen die Helfer, Verständigungsprobleme habe man locker meistern können. So etwas gefällt dem Leiter der Jugendamts. Wie vielfältig der Aufgabenbereich seiner Behörde ist, zeigte Konrad Bauer an den vielen Problembereichen, die von ihm und seinen Mitarbeitern zu betreuen sind. Dies beginne bei Feststellungen von Vaterschaften und Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen, reiche über wirtschaftliche Jugendhilfe und Jugendhilfe im Strafverfahren bis zum Pflegekinderdienst und zu stationären Erziehungshilfen. 25 Geschenkpakete luden Toni Drexler und seine Mitstreiter, die Brüder Hans und Alfred Ostermeier, beim Jugendamt ab.

Weiter ging es bei Geschäftsführerin Sandra Andritschke, die im Namen des VdK ebenfalls für 25 Pakete Danke sagte. Der gleiche Anteil ging in Schrobenhausen an die Caritas und bei der Tafel an der Regensburger Straße glitzerte es 37 Mal, wofür sich Vorsitzende Ingeborg Winderl und ihr Team bedankten. Immer wieder wurde an diesem Tag die Frage gestellt, ob denn im Sozialbereich schon Auswirkungen durch die Unterbringung von Flüchtlingen zu beobachten seien. Steigenden Bedarf an Ware hatte die Tafel ja schon vor zwei Jahren gemeldet, und da gab es bekanntlich ja noch keine Zuwanderung. Ein steigender Bedarf durch die neuen Mitbewohner sei zwar nicht auszuschließen, werde aber noch nicht beobachtet, hieß es mehrfach. Für Prognosen sei es noch zu früh.