Breitenbrunn
Beschädigtes Gotteshaus auf der Tagesordnung

Beratung über eine Restaurierung der Kastlmühlkapelle und die Öffnung des Naturbads

12.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:11 Uhr
Wie geht es mit der Kastlmühlkapelle weiter? Der Marktrat wird sich mit dieser Frage beschäftigen. −Foto: Sturm

Breitenbrunn - Die eventuelle Öffnung ihrer Bäder bereitet den Kommunen im Landkreis Neumarkt erhebliche Bauchschmerzen.

Der Marktrat von Breitenbrunn entscheidet darüber am Montag.

Einige Gemeinden machen ihre Bäder mit starken Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie wieder ganz oder teilweise auf, zum Beispiel Neumarkt, Parsberg, Deining, Velburg oder Postbauer-Heng. Andere Kommunen wie Hohenfels oder Breitenbrunn verhalten sich da eher zurückhaltend. Grundsätzlich ist es zwar so, dass gemäß der Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie der Staatsregierung ab 8. Juni die Freibäder wieder unter bestimmten Auflagen öffnen dürften. Allerdings ist gemäß Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) bei Bädern mit biologischer Aufbereitung wie in Breitenbrunn generell von einem gewissen Infektionsrisiko mit Mikroorganismen auszugehen. Deswegen dürfte nach den Ausführungen von Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) nur eine sehr überschaubare Zahl an Bürgerinnen und Bürgern das Bad betreten. Aus diesem Grund bleibt das Naturbad vorerst geschlossen. Der Marktgemeinderat wird sich in seiner Sitzung am Montag mit einer möglichen Öffnung und einem Hygienekonzept beschäftigen.

Auf einem gemeindeeigenen Grundstück in Breitenbrunn, bei der Einmündung der Siegertshofener Straße in die Staatsstraße 2234, steht die kleine, denkmalgeschützte Wegkapelle St. Maria, die Kastlmühlkapelle. Um die geht es auch bei der Marktratssitzung. Die Kapelle befindet sich in Privatbesitz und wurde wohl um das Jahr 1730 durch die Familie Simon Kästl, die von 1693 bis 1832 die Kästl-Brauerei in Breitenbrunn besaß, errichtet. Schon vor vielen Jahren waren einmal Überlegungen angestellt worden, das Kirchlein wegen ihres exponierten Standortes und zur Verbesserung der Sicht für die Verkehrsteilnehmer um einige Meter nach Osten zu versetzen oder sie abzutragen und im Freilichtmuseum Neusath-Perschen wieder aufzustellen. Das ist damals nach den Worten von Bürgermeister Lanzhammer von den Denkmalschützern abgelehnt worden.

Deswegen wurde die Kapelle von Grund auf renoviert. Das wertvolle Altarbild, das die Muttergottes mit dem Jesuskind zeigt, wurde entnommen und hat als Leihgabe des Eigentümers einen Platz im Sitzungssaal des Rathauses gefunden. Wie berichtet, wurde die Wegkapelle St. Maria bei einem Anfahr-Unfall stark beschädigt. Die Schadenshöhe dürfte sich deutlich im fünfstelligen Euro-Bereich bewegen. Zur Zeit ist das kleine Gotteshaus mit einer Plane abgedeckt. Wie es mit ihm weitergeht, wann, ob und von wem die Kapelle restauriert wird, dazu dürfte es nun bei der Marktratssitzung neue Informationen geben.

swp