Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind unbedingt alle Gesundheitsfragen im Antragsformular vollständig und wahrheitsgemäß zu beantworten.
Durch falsche Angaben beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann der Betroffene später seinen Versicherungsschutz verlieren, da der Versicherer im Fall einer Verletzung der Anzeigepflicht vom Vertrag zurücktreten darf. Weitere rechtliche Folgen könnten ebenfalls die Kündigung oder ein rückwirkender Risikozuschlag sein. Das sieht Paragraf 19 des Versicherungsvertragsgesetzes so vor.
Die Problematik dabei für den Versicherten: Die Assekuranz prüft erst nach Eintritt eines Versicherungsfalls die Richtigkeit der Angaben. Trotz jahrelanger Prämienzahlung stünde ein Versicherter dann womöglich ohne Leistung und Versicherungsschutz da.
Nach dem Versicherungsvertragsgesetz sind Versicherungsnehmer dazu verpflichtet, hier jede Auskunft zu erteilen, die zur Feststellung der Leistungspflicht des Versicherers erforderlich ist. Dafür sind auch die Ärzte und Heilbehandler von der Schweigepflicht zu entbinden, damit die Versicherungsgesellschaft die relevanten Daten erheben kann.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Netter Ratschlag kann verhängnisvoll sein
Hajo Köster warnt daher auch vor eventuellen guten Ratschlägen eines Vermittlers. Dieser erhält für den Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung eine Provision. Besteht bereits im Vorfeld die Gefahr, dass der Antrag bei wahrheitsgemäßer Beantwortung der Gesundheitsfragen nicht zustande kommen könnte, wird auf Vermittlerseite häufig beruhigt: Die Frage können wir verneinen, da die Behandlung ja längst abgeschlossen ist. Wer solchen Vermittler-Tipps folgt, riskiert im Ernstfall seinen Versicherungsschutz, betont Versicherungsprofi Köster.
Wer beim Ausfüllen des Antrags unsicher ist, sollte daher unbedingt seinen Hausarzt und wenn nötig auch seine Krankenversicherung schriftlich um die notwendigen Informationen zu einzelnen Krankheitsverläufen bitten.
