Bertoldsheimer Vereine helfen Schwerkranken

02.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:09 Uhr

In Bertoldsheim rufen die Vereinsvertreter zur Typisierung auf: Jürgen Fischer und Franz Kapfer (Schützenverein Trugenhofen), Geni Polleichtner (Marktkapelle Rennertshofen), Stefan Schiller (Feuerwehr Bertoldsheim), Gerhard Schimak und Wolfgang Kugler (SV Bertoldsheim, alle hinten v.l.). Vorne von links: Karl Becher (Soldatenkameradschaft), Heidi Schnabel (Schützenverein Muschler Stepperg) und Manuela Komar aus Bertoldsheim. - Foto: Geyer

Bertoldsheim (DK) Hilfsaktionen für Leukämiekranke laufen demnächst in Neuburg und Bertoldsheim an. "Wir helfen auf jeden Fall mit, weitere Menschen für die Typisierung und Stammzellspende zu sensibilisieren, vor allem auch unsere Jugend", sagt Egon Schiele aus Bertoldsheim, der Ansprechpartner für die örtliche Typisierungsaktion am 15. März.

"Wir hoffen, dass möglichst wenig Menschen das Schicksal trifft, einen Stammzellspender zu brauchen. Viel lieber helfen wir mit, die weltweit zugänglichen Dateien auszubauen." "Jeder einzelne zählt – auch aus Bertoldsheim und Umgebung", so das Fazit bei der Infoveranstaltung in Bertoldsheim zur dort anstehenden örtlichen Typisierungsaktion am 15. März.

Dass dieses Engagement richtig und wichtig ist, zeigt eine Stecktafel, die Brigitte Lehenberger mitgebracht hat: Wo viele Gelegenheiten zur Typisierung angeboten werden und sich deshalb viele Menschen in den weltweiten Dateien der verschiedenen Knochenmarkspende-Dateien aufnehmen lassen, steigen auch die Zahlen der Stammzellspender und die Chancen für alle wartenden Patienten. So gibt es im Landkreis Donau-Ries seitens der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH ("g" steht für gemeinnützige) bereits über 85 Stammzellspender und im kleineren Heimat-Landkreis Dillingen von Gabriele Reitschuster-Lignon über 55 Menschen, die anderen die Chance auf ein neues Leben schenkten.

Im Neuburg-Schrobenhausener Raum konnten bisher etwa 20 hilfsbereite Menschen anderen ihre wertvollen Stammzellen spenden. Durch die letzten Aktionen für Florian aus Münster, Christian Steinherr in Affing und Lucia in Schrobenhausen wird auch hier die Zahl rasch weiter steigen. Es könnten aber noch viel mehr Lebenschancen geschenkt werden – wenn sich noch mehr Menschen registrieren lassen.

20 Prozent der Patienten warten immer noch vergeblich auf ihren genetischen Zwilling – weil er noch nicht gespeichert ist. Die DKMS vermittelte im letzten Jahr jeden Tag durchschnittlich neun Stammzellspender, insgesamt 3000 Chancen auf ein neues Leben, elf davon stammen aus den verschiedenen Aktionen für Florian Hartmann und alle anderen wartenden Patienten.

Jetzt bieten die Vereinsverantwortlichen aus Bertoldsheim ihren Mitbürgern und den hilfsbereiten Menschen aus der Umgebung am 15. März den kurzen Weg zum ersten Schritt, zur Typisierung (Abnahme von fünf Milliliter Blut). Wichtig ist vor allem die Mundpropaganda. Um hier weiter aktiv zu werden, trafen sich im Bertoldsheimer Feuerwehrhaus Verantwortliche der verschiedenen örtlichen Vereine, um wichtige Informationen weitergeben zu können.