Egg
Berta muss unter die Haube

Theatergruppe Geroldshausen feiert gelungenes Premierenwochenende mit "Der ledige Bauplatz"

18.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:45 Uhr

Egg (WZ) Aus dem Lachen nicht mehr herausgekommen ist das Publikum bei der Premiere des Stückes „Der ledige Bauplatz“ der Theatergruppe Geroldshausen. Die Akteure setzen das urkomische Stück im Landgasthof Siebler in Egg mit großer Schauspielkunst in Szene.

Die Familien von Karl-Otto Hufnagel und Hugo Koch haben ein Problem: Tante Berta darf so lange bei ihnen wohnen, bis sie endlich heiratet. Dies gestaltet sich jedoch alles andere als einfach, denn Berta raucht Zigarren, trinkt Bier und Schnaps, ist arbeitsscheu, hat es nicht so mit der Körperhygiene und ist noch dazu wählerisch in punkto Männer. Für alle Beteiligten steht fest: So kann es nicht weitergehen – Berta muss an den Mann gebracht werden! Es wird eine Heiratsanzeige aufgegeben und eine Mitgift in Form eines Bauplatzes in Aussicht gestellt. Die ersten Interessenten lassen nicht lange auf sich warten. Die weitere Geschichte sei hier nicht verraten, nur so viel: Die Brautschau läuft nicht ohne Verwicklungen und Verwechslungen ab.

Nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für Regisseur Josef Merkl und seine Frau Sabine war es eine rundum gelungene Premiere, es habe alles perfekt geklappt. Die Merkls haben sich für das Lustspiel von Regina Rösch entschieden, weil es unterhaltsam, lustig und unkompliziert sei. „Da passiert was auf der Bühne und es ist keine Sekunde langweilig“, fügt Sabine Merkl an. So jagt ein Kalauer den nächsten und zu Beginn gibt eine handfeste Schlägerei, blutende Platzwunden inklusive. Urkomisch auch die Szene, als die beiden Familien gewaltsam versuchen, Tante Berta mit Waschzuber und schwarzer Perücke für die Bewerber auf Vordermann zu bringen. Oder der Auftritt von Heiratsinteressent Helmut Birnstengel: Dieser hält Berta zunächst für „die liebe Omi“ und wird letztlich von ihrer fliegenden Perücke in die Flucht geschlagen. Für das passende Ambiente sorgen der urige Siebler-Stadel und das liebevoll gestaltete Bühnenbild, das die Wohnküche der Hufnagels lebendig werden lässt.

Hinter den Kulissen herrschte in den Pausen ausgelassene Stimmung. Man merkt: Alle sind mit viel Spaß, Einsatz und Spielfreude bei der Sache. Die meisten sind seit den Anfängen vor elf Jahren mit dabei, wie zum Beispiel Christoph Nieder alias Metzger Hugo Koch. Christoph Nieder erlebt heuer übrigens ein Déjà-Vu: Wie auch vor elf Jahren schlüpft er heuer in Frauenkleider. „Die Stöckelschuhe in Größe 44 hatten wir schließlich noch“, erzählt Sabine Merkl schmunzelnd. Seit Oktober probte die Theatergruppe zwei Mal wöchentlich. Trotzdem seien natürlich alle vor der Premiere aufgeregt gewesen, so Sabine Merkl. Gegen Lampenfieber wissen die Geroldshausener einen Geheimtipp: ein Stamperl Melissengeist. Für Carolin Albrecht, die die derbe Berta Greulich mit lautem Organ und lebendiger Mimik gekonnt verkörpert, ist es das größte Lob, „wenn sich wie heute Leute im Publikum vor Lachen die Augen wischen“.

Für die verbleibenden Vorstellungen sind nur wenige Restkarten übrig. Sie finden am 23. und 24. Januar um 19.30 Uhr, am 25. Januar um 13.30 Uhr sowie am 30. und 31. Januar und 1. Februar um 19.30 Uhr statt.