Bernlohe
Bernlohe lässt es krachen

Rauschendes Fest zum 800-jährigen Bestehen des Rother Ortsteils dauerte das ganze Wochenende

11.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:12 Uhr

Foto: Manfred Klier

Bernlohe (HK) Im Jahre 1215 war der Rother Ortsteil Bernlohe – damals Pernloch genannt - zum ersten Mal im Urbar des Marschalls von Pappenheim urkundlich erwähnt worden.

Diese 800 Jahre des offiziellen Bestehens haben die Bürger am vergangenen Wochenende gehörig gefeiert. Wie die 180-seitige Festschrift berichtet, war die Gegend aber vermutlich schon etwa zweitausend Jahre vor Christus von Menschen bewohnt gewesen. Also genug Anlass, gebührend zu feiern. Der Bernloher Festausschuss hatte bereits am Freitagabend zu einem gut besuchten Spanferkelessen am Lagerfeuer mit Blasmusik eingeladen.

Nachdem zwei Löschgruppen am Samstagvormittag das Leistungsprüfabzeichen abgelegt hatten, stand dieser Abend ganz im Zeichen eines Heimatabends. Er wurde vom Musikverein Röttenbach unter der Leitung von Otto Schmidpeter mit dem Frankenlied stimmungsvoll eröffnet. Drei ohrenbetäubende Salven der Staufer Böllerschützen erschütterten dann die Luft. Das war sogar der Verstärkeranlage zu viel, so dass sie vorübergehend ihren Dienst verweigerte.

Bürgermeister Ralph Edelhäußer ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Mit sonorer Stimme überbrückte er den Ausfall. Dann setzte er redegewandt und humorvoll seine Moderation fort. Übrigens trug Edelhäußer die „neue fränkische Tracht“, allerdings ohne Jacke, denn im Festzelt war es drückend heiß und jede Aktivität war eine schweißtreibende Angelegenheit.

Der Trachtenverein Spalt mit ihrem Leiter Ludwig Eckerlein war als Erster an der Reihe. Mit vier fränkischen Figurentänzen erfreute er die Zuschauer. Der schwungvolle Steppgalopp ließ die Bühne so sehr erbeben, dass ein „Luuch“ entstand.

Mit lustigen Schwänken garnierte Wolfgang Lang die Vorführungen seiner Thalachtaler Goislschnalzer, die, auf den Tischen stehend, den Lehnhofer, den Chiemgauer und die Amboss-Polka eindrucksvoll zu Gehör brachten.

Der Orts- und Trachtenverein Steindl besteht seit über 30 Jahren. Heinz Müller und seine Gruppe haben bereits Fernseherfahrung. Stern- und Kreuzpolka sowie Schlamperer waren ihre schwungvollen Beiträge überschrieben. Zwischendurch sorgte der Musikverein Röttenbach für musikalische Abwechslung.

Aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen kommt der Trachtenverein Thalmannsfeld. Von den 450 Einwohnern dieses Ortsteils von Bergen sind 150 Mitglieder des Vereins. Wieder erbebte die Bühne unter der Amboss-Polka und beim Holzhackerlied flogen die Späne unter den wuchtigen Beilhieben.

Der örtlichen Wander- und Heimatverein und ihr Chef Thomas Hartmann gestalteten das Finale. Als eine der jüngsten Akteurinnen des Abends war die siebenjährige Julia dabei. Sie gehört seit dreieinhalb Jahren dem Verein an. Der Seppl und der Baa-Schlenkerer waren unter den gekonnt aufs Parkett gelegten Tänzen.

Ralph Edelhäußer bedankte sich bei den Beteiligten für ihre trotz der drückenden Schwüle gezeigten Leistungen. Als Dank für die informative, lebhafte und witzige Moderation erhielt er von Evelin Reibenspieß ein selbst gefertigtes Kissen mit dem Emblem der 800-Jahr-Feier.

Am Sonntag fand das von der Feuerwehr, dem Wander- und Heimatverein und dem TSV zusammengestellte Festprogramm seine Fortsetzung. Totenehrung, ökumenischer Gottesdienst, Frühschoppen und Dorfrundgang mit Dorfquiz waren darunter, bevor das Fest am Abend mit der Siegerehrung ausklang.