Jetzendorf
Bereit für die Landesliga

Größter Erfolg in 95-jähriger Vereinsgeschichte: Jetzendorfer Fußballer feiern Aufstieg

21.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:29 Uhr
Ehrung der "Macher" mit Spielerfrauen: Bei der Aufstiegsfeier des TSV Jetzendorf galt ein Dank des Vereins und der Fans auch Manfred Zeindl (von links), Anni und Alexander Schäffler, Willi Leimberger und Martin Schröder (von rechts) mit Partnerin Veronika. −Foto: Ostermair

Jetzendorf (PK) Mit einem rauschenden Fest feierten die Fußballer des TSV Jetzendorf in einem Festzelt im Lorenz-Wagner-Stadion den Aufstieg in die Landesliga. So hochklassig hat Jetzendorf in der 95-jährigen Vereinsgeschichte noch nie gespielt - und so durfte die Aufstiegsgsfeier am Mittwochabend auch mal größer ausfallen.

Vor 150 Gästen, darunter auch viele Fans und Sponsoren, ließ Vereinsvorsizender Klaus Rackerseder seiner Aufstiegsfreude freien Lauf, "denn nach elf Spielzeiten unter den besten fünf in der Bezirksliga, unvergesslichen schönen Momenten und bitteren Niederschlägen, nach insgesamt zwölf Relegationsspielen mit tausenden von Zuschauern, nach einem Kraftakt sondersgleichen, haben wir es geschafft, was uns dieses Jahr wohl nicht viele zugetraut hatten". Alle Gäste wussten, dass Jetzendorf zum vierten Mal in der Relegation spielen musste, um diesen historisch erstmaligen Sprung in die Landesliga zu schaffen. Der Vereinschef fand in Fußball-Abteilungsleiter Willi Leimberger den Vater dieses grandiosen Erfolges und die Festgäste pflichteten ihm mit donnernden Applaus bei. Ein dickes Lob vom Präsidenten verdienten sich natürlich auch Trainer Alexander Schäffler, Co-Trainer Martin Schröder und die "Macher im Hintergrund", Manni Zeindl und Gerhard Breitsameter. In den Vordergrund des Erfolges stellte Rackerseder aber den großartigen Teamgeist der Mannschaft.

Von einer Super-Geschichte sprach auch der Vorsitzende des Jetzendorfer Fußball-Fördervereins, Uli Maute. Auch er kam zu dem Schluss, dass der Fußball in Jetzendorf nicht das wäre was er ist, wenn da nicht Willi Leimberger Regie führen würde.

Zu den Festrednern gehörte auch Rudi Limmer, der kaufmännische Leiter des Hauptsponsors Lowa, der sich als gebürtiger Jetzendorfer natürlich ebenso über den Landesliga-Aufstieg freut und folgendes Zitat von Fußball-Idol Pele für passend hielt: "Erfolg ist kein Zufall. Er ist harte Arbeit, Motivation, Lernen, Opferbereitschaft und vor allem, dass man liebt, was man tut." Stellvertretend für die vielen Fans gratulierte Rupert Leimberger dem frischgebackenen Landesliga-Team zum Aufstieg - und ließ nicht unerwähnt, dass Jetzendorf schon seit Jahren treue Anhänger mit dem besten Zuschauerschnitt in der Bezirksliga hatte. Dass die Fußballer den Namen Jetzendorf nun weit hinaus bis ins Allgäu tragen, freut auch Bürgermeister Manfred Betzin, der eine verletzungsfreie Saison wünschte.

Dass die 3000-Einwohner-Gemeinde sich nun mit größeren Kreisstädten messen wird, stellte der TSV-Ehrenvorsitzende, Altbürgermeister und Ehrenbürger, Richard Schnell, in seiner Ansprache heraus. Er machte keinen Hehl daraus, dass der TSV einst drei Jahrzehnte in den untersten Klassen spielte und schon der Aufstieg in die Bezirksliga im Jahr 1990 für die meisten im Verein das Höchste der Gefühle war. Dass Jetzendorf in den letzten zehn Jahren der Spitzengruppe in der Bezirksliga angehörte, zeuge von der Kontinuität der Leistung, die in dieser Mannschaft erhalten blieb.

Die Mannschaft habe ihm mit dem Landesliga-Aufstieg das größte Geschenk gemacht, sagte Trainer Alexander Schäffler. Er könne es heute noch nicht fassen, sagte der Trainer. "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen", so Schäffler den Frank Peuker als Spielertrainer zum TSV brachte.

An die Fußballer des Aufsteiger-Teams wurden Geschenke verteilt und für die Gattin des Trainers, Anni Schäffler, und die Freundin des Co-Trainers, Veronika, gab es Blumen. Die Gäste im Zelt verwöhnte man mit Schweinsbraten und literweise Freibier. Auch eine eigene Landesliga-Bar eröffnete nach Einbruch der Dunkelheit. Mit dem gemeinsam gesungenen TSV-Lied erreichte die Stimmung schließlich den Siedepunkt. Die Blaskapelle Petershausen verabschiedete sich schließlich mit der Bayernhymne, doch damit war noch lange nicht Schluss. DJ Basti sorgte für Riesengaudi bis in den frühen Morgen.

Die ersten Spiele in der neuen Saison: Landesliga-Start ist für Jetzendorf am Samstag, 13. Juli in Bad Heilbronn. Das erste Heimspiel bestreitet man am Mittwoch, 17. Juli gegen Kempten. Die weiteste Auswärtsfahrt (187 Kilometer) führt bis nach Sonthofen.

Josef Ostermair