Riedenburg
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Delegation aus dem italienischen Lanciano bekräftigt Freundschaft / Schulen besiegeln Zusammenarbeit

05.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:25 Uhr

 

Riedenburg (sja) Die Staatliche Realschule Riedenburg arbeitet künftig eng mit der Scuola media Giuseppe Mazzini in Lanciano zusammen. Im Rahmen des Besuchs einer italienischen Delegation besiegelten die beiden Einrichtungen ihre Kooperation. Erster Schritt soll ein Schüleraustausch sein.

Die feierliche Vertragsunterzeichnung ging im Trubel auf dem Marktplatz fast etwas unter. Am Rande des Mittelalterfests setzten die Verantwortlichen von Schulen und Kommunen ihre Unterschriften unter das Schriftstück und besiegelten damit die künftige Zusammenarbeit. Diese steckt freilich noch in den Kinderschuhen, wie der Riedenburger Schulleiter Bernhard Aschenbrenner gegenüber dem DONAUKURIER betont. „Unser Ziel ist es, im Jahr 2014 erstmals Schülergruppen auszutauschen.“

Davor müsse aber noch viel passieren, so Aschenbrenner, dessen Schule bereits Partnerschaften in der tschechischen Hauptstadt Prag und im US-Bundesstaat New Mexico pflegt. Als ersten Schritt will der Pädagoge einen stärkeren Fokus auf das Wahlfach Italienisch legen. Dazu wechselt mit Michael Hörburger von der Realschule Kösching ab September ein versierter Lehrer nach Riedenburg. In Lanciano ist die deutschsprachige Pädagogin Sabrina Centofanti für die neuen Freunde aus dem Altmühltal zuständig.

Erste Kontakte knüpften die Vertreter der beiden Schulen während des Mittelalterfests am Wochenende. Wie Aschenbrenner erzählt, haben die Gäste, darunter auch der dortige Schulleiter Alessandro Marietti, aus Italien außerdem einen halben Tag lang die Räume der Johann-Simon-Mayr-Realschule kennengelernt. „Dabei standen auch die beiden unterschiedlichen Bildungssysteme im Mittelpunkt“, sagt der Riedenburger Direktor, der bereits einige Überschneidungen ausgemacht hat – „unter anderem bei religiösen Themen“.

Auch die Vertreter der Stadt können der Zusammenarbeit nur Positives abgewinnen. Wie berichtet, verbindet Riedenburg und Lanciano seit einem Jahr ein Freundschaftsvertrag. Diese Beziehung wollen beide Seiten ebenfalls intensivieren, wie Bürgermeister Michael Schneider (CSU) und sein italienischer Kollege Mario Pupillo beim offiziellen Empfang der Delegation aus Lancianio im Riedenburger Rathaus bekräftigten (siehe auch Interview). Bei dieser Gelegenheit trugen sich die Gäste auch ins Goldene Buch der Stadt ein – übrigens nicht als erste Italiener. Auch eine Gruppe aus Bergamo hat sich dort bereits verewigt. Bürgermeister Schneider informierte die Besucher außerdem über die Verhältnisse in der Großgemeinde.

Neben Vertretern der Kommune gehörten der Abordnung aus Lanciano auch Mitglieder des dortigen Vereins „Il Mastrogiurato“ an, die das Mittelalterfest auf Einladung des Historischen Vereins Riedenburg mit Trommlern und Fahnenschwingern bereicherten. Beide Gruppierungen sind auch als Wegbereiter für die Städtepartnerschaft zu sehen und wollen sich weiterhin stark engagieren. „Wir müssen diese Partnerschaft mit Leben füllen“, bekräftigte Siegfried Lösch, der Vorsitzende der Riedenburger Historienfreunde und zugleich Vize-Bürgermeister. Ihm schwebt etwa ein bayerisches Fest in Lanciano oder ein gemeinsames Fußballturnier vor. Den richtigen Ansprechpartner für Letzteres kennen die Italiener bereits. Max Sedlmeier, der Fußball-Abteilungsleiter des TV Riedenburg, hat im Rathaus spontan erste Kontakte geknüpft. Für ein sportliches Ereignis sei er jederzeit zu haben, betonte er dabei.