Bellissimos Traumtor

19.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:24 Uhr

Frankfurt (fis/DK) Sieg in Frankfurt – wenn auch erst in der Verlängerung. Der ERC Ingolstadt gewann gestern Abend in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) das Spiel bei den Lions vor 6100 Zuschauern mit 4:3 (1:0, 1:1, 1:2, 1:0).

Vor 6100 Zuschauern legten die Gäste mächtig los. Ehe die Frankfurter die erste nennenswerte Chance hatten, boten sich dem ERC Möglichkeiten für mehrere Tore. Zumindest ein Treffer gelang ihm dabei: Brad Leeb bekam ein Zuspiel aus dem eigenen Verteidigungsdrittel, hielt im Bullykreis drauf und hatte Erfolg (3. Minute).

Schon nach 19 Sekunden hatte Jakub Ficenec das 1:0 auf dem Schläger, doch Keeper Ian Gordon klärte. In der Folge hatten Christoph Melischko (2.) und erneut Ficenec (9.) weitere Chancen, doch es blieb beim 1:0. In der zwölften Minute musste ERC-Keeper Jimmy Waite erstmals gegen Jay Henderson klären. Und drei Minuten später stand Waite erneut richtig: Er wehrte Schuss und Nachschuss von Ilia Vorobiev ab (15.). In dieser Phase präsentierten sich die Panther spielstark und offensiv, sie agierten geordnet, taktisch diszipliniert und läuferisch stark.

Im zweiten Abschnitt mussten die Ingolstädter, die ohne die verletzten Eric Boguniecki und Thomas Jörg angetreten waren, eine Frankfurter Drangperiode überstehen, in der nicht nur Layne Ulmer den Ausgleich auf dem Schläger hatte. Die beste Antwort: ein Tor des ERC. Das erzielte Vince Bellissimo (24.), der von einer hervorragenden Vorbereitung von Felix Schütz profitierte.

Doch dann kam sie, die Leidenszeit des ERC. Fünf Strafzeiten in einem Drittel – zu viel. Doch entweder hielt Waite sein Tor sauber, oder die Panther waren im Glück. In Unterzahl fanden Schüsse von Jeff Heerema, Chris Taylor oder auch Chris Armstrong nicht ihr Ziel. Fast der Anschlusstreffer gelang Lasse Kopitz, der den Puck an die Unterkante der Latte schoss. Dank des Videobeweises blieb es beim 2:0.

Doch es brannte nun immer öfter lichterloh vor dem Panther-Gehäuse. Und als Schütz und Michael Waginger zeitgleich auf der Strafbank saßen, kam Frankfurt zum 1:2. Richie Regehr war erfolgreich (34.). Gegen Ende des Drittels konnte man sich nicht des Eindrucks erwehren, den Panthern würden die Kräfte schwinden. Das 2:1 rettete der ERC glücklich in die Kabine.

Im letzten Drittel gelangen den Gastgebern zwei Tore zur verdienten 3:2-Führung: Derek Hahn (47.) markierte zuerst den Ausgleich, Ulmer (57.) traf zum 3:2. Doch als kaum noch einer mit dem Aufbäumen des ERC Ingolstadt rechnete, war Bellissimo zur Stelle. Er setzte sich rechts durch und sicherte mit seinem Tor in der 58. Minute dem ERC die Verlängerung.

In dieser hatte der ERC zuerst Pech: Das scheinbare 4:3 für den ERC (der Puck fand irgendwie den Weg ins Tor) gab Schiedsrichter Martin Reichert (Lindau) nach langem Studium des Videos nicht (62.). Doch der ERC zeigte Siegeswillen: Bellissimo bugsierte zwei Minuten später den Puck mit einem Traumschuss ins gegnerische Tor.

Fehlen wird dem ERC Ingolstadt am Sonntag gegen Adler Mannheim (14.30 Uhr) Dustin Wood. Zuerst reklamierte er nach einer Zeitstrafe, dann zeigte er auch auf der Strafbank unsportliches Verhalten.