München (DK) Kurz vor der Entscheidung des Münchner Stadtrats hat der Vohburger Wirt Lorenz Stiftl offenbar noch immer Chancen auf eines der 14 großen Oktoberfestzelte. Offenbar ist er neben Siegfried Able der aussichtsreichste Kandidat für das frei werdende Zelt von Sepp Krätz.
Der muss sein „Hippodrom“ räumen, weil er wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde. Für die Wirte sind die großen Zelte finanziell äußerst lukrativ. Offiziell müssen sie sich dafür bei der Stadt jedes Jahr neu bewerben. Faktisch wechseln die großen Zelte aber extrem selten den Besitzer. Am Montag entscheidet der Wirtschaftsausschuss in geheimer Sitzung über die Besetzung auf der diesjährigen Wiesn.
Laut „Bild“-Zeitung würde der bisherige Wirtschaftsreferent und neu gewählte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das Zelt gerne Able geben. Die CSU und Teile der SPD wollen aber offenbar Stiftl, weil der Krätz sein Zelt abkaufen und dessen Belegschaft übernehmen würde. Es sei noch nichts entschieden, sagt eine Sprecherin des Wirtschaftsreferats unserer Zeitung. In diesem Jahr ist die Vergabe der Zelte ein besonderes Politikum – auch wegen der unklaren politischen Lage. Im derzeitigen Stadtrat hat Rot-Grün noch die Mehrheit, nicht aber im neu gewählten Parlament, das sich am Mittwoch konstituiert. Dieser Tage beginnen Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und der CSU, die künftig stärkste Kraft im Stadtrat ist.
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