Pförring
Bekenntnis zur Offenen Ganztagsschule

Markt Pförring weiht saniertes Klassenhaus ein und verabschiedet "wahre Meisterin der Schule"

11.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:24 Uhr
Mit fröhlichen Liedern und etlichen Grußworten feierte die Grund- und Mittelschule Pförring die Einweihung der Ganztagsschule. Gleichzeitig wurde die frühere Rektorin Michaela Hasinger verabschiedet, die sich besonders über ein Geschenk der Schüler freute. −Foto: Kügel

Pförring (DK) Die Offene Ganztagsschule der Grund- und Mittelschule Pförring hat im März ihr generalsaniertes Haus bezogen.

Nach der Fertigstellung der Außenanlagen wurde das Klassenhaus jetzt gesegnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben.

"25 Jahre lang hab ich hier unterrichtet, - ich hätt's fast nicht wiedererkannt", staunte Ruhestandspfarrer Franz Weber, nachdem er seinem Nachfolger Michael Saller bei der Segnung des von Grund auf erneuerten Klassenhauses 2 assissitiert hatte. "Die Ganztagsschule ist so ausgestattet, wie wir uns das vorstellen", freute sich der Konrektor und kommissarische Schulleiter Philipp Hofmeister, der namens der Schulfamilie zahlreiche Ehrengäste zum Festakt begrüßt hatte, darunter Landrat Anton Knapp, Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel und Schulamtsdirektor Rudolf Färber sowie die Bürgermeister und Schulleiter des Schulverbunds für Pförring, Oberdolling, Mindelstetten und Altmannstein.

Die aufwendige Sanierung des Schulgebäudes sei "ein Zeichen von Aufbruchstimmung und Optimismus und ein deutliches Signal, dass wir an die Offene Ganztagsschule glauben", sagte der Vorsitzende des Schulverbands und Pförringer Bürgermeister Bernhard Sammiller. Architekt Leonhard Schlagenhaufer sei es durch intensive Begleitung gelungen, "den Mosaikstein auf dem Weg zu einem noch familienfreundlicheren Markt" termingerecht und zu den geplanten Kosten von 1,8 Millionen Euro zu realisieren.

Bildung und Schule hätten im Landkreis Eichstätt einen hohen Stellenwert. Oft seien sie "des Bürgermeisters liebstes Kind", sagte Landrat Anton Knapp und betonte: "Im Markt Pförring ist das Feld bestens bestellt. " Auch in Sachen Digitalisierung habe sich der Schulverband bereits auf den Weg gemacht.

Diesen Ball griff Rudolf Färber gerne auf. Die Generation Z, die gekennzeichnet sei durch, Blogger, Influencer und Facebooker, "hat uns schon ein Stück weit überholt", meinte der Schulamtsdirektor und postulierte: "Die Offene Ganztagsschule kann nur funktionieren, wenn wir die Kinder abholen, wo sie sind und digital begleiten. " Die Offene Ganztagsschule (OGTS) müsse deshalb mit Schule und Schulsozialarbeit Hand in Hand gehen: "Es geht nicht nur um Hausaufgabenbetreuung - Ziel ist es, die Kinder zu stärken. "

Michaela Hasinger habe als Rektorin viel Arbeit und viel Herzblut in die Grund- und Hauptschule gesteckt, sagte Färber. Als Schulrätin sei sie jetzt die Richtige, um aus dem Schulamt ein Schulamt 3.0 und aus den Schulen solche der Nachhaltigkeit zu machen.

Hasinger erinnerte in ihrer Rückschau daran, dass sie 1999 eine der jüngsten Lehrerinnen und in der Hauptschule die einzige Frau gewesen sei. Heute sei das Verhältnis umgekehrt. Ebenso stürmisch sei die Entwicklung von der Mittagsbetreuung zur Offenen Ganztagsschule verlaufen. Habe man zu Anfang noch geglaubt, dass man diese Art der Betreuung im ländlichen Pförring nicht brauche, hätten die steigenden Schülerzahlen die Skeptiker bald eines Besseren belehrt. Heute habe die OGTS ihren einstweiligen Höhepunkt erreicht: "Man könnte den Kindern keinen schöneren äußeren Rahmen zum Essen, Hausaufgabenmachen und Chillen bieten als das sanierte Klassenhaus! " Die Außenanlagen hätten die Erwartungen sogar noch übertroffen. Ihr Dank galt insbesondere Bürgermeister Sammiller: "Im ganzen Kreis gibt es kein besseres Verhältnis zwischen Schule und Gemeinde als wir es hier praktiziert haben. " Neben ihrem "Mentor Rudolf Färber", dem Elternbeirat, Helga Thoma, dem Team der Ganztagsschule und ihren Kollegen dankte sie vor allem den Schülerinnen und Schülern: "Ihr fehlt mir ganz besonders! " Zugleich appellierte sie: "Eure Schule ist jetzt so, dass ihr euch wohlfühlen könnt. Bitte geht sorgsam damit um. " Entsprechend nahm sie aus der Hand des 2. Schülersprechers Dustin Bucher das Präsent der Schüler entgegen, ein Fotobuch aus ihrer Amtszeit.

Michaela Hasinger sei nicht nur eine Schulmeisterin im landläufigen Sinn, sondern "eine wahre Meisterin der Schule", sagte Bürgermeister Sammiller. In den zehn Jahren, in der sie als Rektorin in Pförring fungierte, hätten sich die Eltern darauf verlassen können, dass den Kindern nicht nur das geistige sondern auch das moralische Rüstzeug vermittelt wurde, auf dem sich das spätere Leben getrost aufbauen ließe.

Nachdem Helga Thoma, die Leiterin der OGTS, und drei Schulkinder das Haus und seine Bewohner in ihren Fürbitten unter den Schutz Gottes gestellt hatten, spendete Pfarrer Michael Saller den kirchlichen Segen und der Kinderchor unter der Leitung von Irmi Grimm sang "Wie schön, dass alles fertig ist! "
 

Sebastian Kügel