Wellheim
Beistand für Menschen in Notsituationen

162 Helfer-vor-Ort-Einsätze in Wellheim

20.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Bei jeder Witterung machen sich die Mitglieder des Helfer-vor-Ort-Dienstes der Wasserwacht auf den Weg, um Menschen in Notsituationen beizustehen. - Foto: Gampl

Wellheim (pga) Ehrenamt ist für die Helferinnen und Helfer des Helfer-vor-Ort-Dienstes Wellheim (HvO) kein Fremdwort. Schon in der Satzung der Wasserwacht steht: "Der Dienst in der Wasserwacht ist ehrenamtlich." Während viele Menschen dem Konsum nachlaufen, erfüllen die zehn Helferinnen und Helfer täglich ihre Berufung.

Sie sind nicht zu Zwecken der Selbstdarstellung oder Selbstverwirklichung unterwegs, sondern ausschließlich, um "Menschen in Not und Krisensituationen" beizustehen. Dies betonte der Chef der Gruppe, Peter Gampl, bei der letzten Zusammenkunft in Wellheim. Möglich sei der Einsatz des HvO nur, weil er durch die finanzielle Absicherung des BRK-Kreisverbands getragen wird.

Für diesen so wichtigen Dienst am Menschen gebe es leider keine Gegenfinanzierung. Weder der bayerische Staat als Träger des Rettungsdienstes noch die Krankenkassen fühlten sich hier in der Verantwortung. "Wir sind dankbar dafür, dass uns die Fördermitglieder des BRK mit ihrer Treue zum Verband die nötigen Gelder zur Verfügung stellen", so Gampl. Jeder Einzelne trage mit seinem Mitgliedsbeitrag zur Erhaltung dieses Dienstes bei. "Bitte unterstützen Sie die Wasserwacht und das BRK weiterhin, damit wir für Sie da sein können", fügte er noch hinzu.

Neben der finanziellen Unterstützung seien es natürlich die aktiven Mitglieder, die den Dienst am Leben halten. "Sie opfern ihre Freizeit für Aus- und Fortbildung und verbringen viele Bereitschaftsstunden, um eine möglichst umfassende zeitliche Abdeckung zu erreichen." Insgesamt 174-mal wurden die Helferinnen und Helfer im vergangenen Jahr zu HvO-Einsätzen gerufen, berichtete Gampl. 162 Einsätze konnten angefahren und bewerkstelligt werden. Die Einsätze verteilten sich über alle Wochentage. 84-mal rückte die Besatzung während der Kernbereitschaftsdienstzeit von Freitag, 18 Uhr, bis Montag, 7 Uhr, aus. Ein Großteil der Einsätze während der Woche musste in den Nachtstunden abgearbeitet werden. 150 Einsätze betrafen die Großgemeinde Wellheim, davon entfielen 88 auf Wellheim, 32 auf Konstein, 11 auf Biesenhard und 10 auf Hard. Aicha und Gammersfeld wurden ebenfalls 10-mal angefahren. Die restlichen Alarme verteilten sich auf die Gemeinden Mörnsheim, Ochsenfeld und Rennertshofen.

Hinter jedem Einsatz stecke das Schicksal von mindestens einem Menschen, betonte Peter Gampl. Ganz oben in der Alarmierungsstatistik stünden Stürze, Atemnot, Schlaganfall und Herzinfarkt. Fünfmal mussten Menschen wiederbelebt werden. Bei einer Umrechnung der 5875 HvO-Stunden ergebe sich eine Arbeitszeit für drei vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter. Das Spitzentrio bei den Dienststunden bildeten Michael Omasreither mit 1203 Stunden, Peter Gampl mit 1019 und Teresa Gampl mit 777 Dienststunden.

10 202 Kilometer wurden mit den beiden in Wellheim stationierten Einsatzfahrzeugen zurückgelegt. Acht Einsätze der Feuerwehr sicherten die Mitglieder der Wasserwacht sanitätsdienstlich ab, berichtete Gampl weiter. "Beide Gruppierungen ergänzen sich optimal und wirken - egal ob bei Übungen oder Einsätzen - vorbildlich zusammen. Der wertschätzende Umgang und die kameradschaftliche Basis sind dabei der Nährboden für das positive Miteinander".