Dörndorf
"Beispiellose Unterstützung"

Die Dörndorfer haben mit fast unglaublicher Eigenleistung das Pfarrhaus saniert

18.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:32 Uhr

Wurde von den Dörndorfern mit viel Eigenleistung denkmalgerecht renoviert und ist jetzt ein echtes Schmuckstück: Der 1602 erstmals erwähnte Pfarrhof nahe der Kirche St. Sixtus. - Foto: wth

Dörndorf (EK) Noch ist allen die Restaurierung des Pfarrstadels im Jahre 2007 in bester Erinnerung, da können die Bewohner von Dörndorf erneut auf ein gelungenes Werk stolz sein.

Die Dach- und Fassadensanierung des Pfarrhauses sowie die Sanierung des Nebengebäudes sind so gut wie vollbracht. Nicht nur Pfarrgemeinderatsvorsitzender Sixtus Arnold ist stolz auf die beispiellose Unterstützung der Pfarreimitglieder, auch Architekt Michael Hajek ist, wie er sich ausdrückt, „von der ungebrochenen Leistungsbereitschaft der Dörndorfer“ mehr als begeistert. Ganz im Zeichen der Denkmalpflege restauriert, ist nun die Pfarrkirche St. Sixtus in ein ansehnliches Ensemble eingebettet mit Pfarrhaus, Nebengebäude, Pfarrstadel und dem Pfarrgarten.

Sixtus Arnold lässt die Zeit seit Juli 2011 Revue passieren. Da begannen nämlich die meist in Eigenregie durchgeführten Arbeiten. Damals wurden das Legschieferdach abgeräumt, das Abfallholz beseitigt, der Kamin abgebrochen, und die Zimmerer gingen ans Werk. Im August 2011 wurden die Fachwerke ausgemauert, im September dann durch eine Firma das Legschieferdach aufgebracht. Von März bis Juli 2012 standen die Maurer- und Putzarbeiten im Mittelpunkt, denn der gesamte Oberputz wurde erneuert.

Im Juli 2012 stellte ein Restaurator des Denkmalamtes fest, dass sechs der Fenster erhalten werden müssen, und es wurde klar, dass auch die Fensterbleche erneuert werden sollen. Im Dezember erfolgte der Einbau der neuen Fenster, die für die Giebelseite wurden im April 2013 gesetzt, und seit Juni sind auch die restaurierten Fenster wieder an ihrem Platz. Heuer von Juni bis September standen Putzarbeiten an. Dazu kommen diverse Spenglerarbeiten und der Neuanstrich der Fassade. Kurzfristig kam dann noch die Dachstuhlsanierung mit angrenzendem Fachwerk im Bereich des Kniestockmauerwerkes dazu. Rund 2000 Stunden an Eigenleistung erbrachten die Dörndorfer bislang, sodass die veranschlagten rund 220 000 Euro vielleicht gar nicht erreicht werden. Nach Auskunft des Architekten sind bisher inklusive Vorprojekt und Nebenkosten 160 000 Euro verbaut worden. Bislang abgerufen wurde der Zuschuss für das Juradachprogramm des Landkreises, der 125 Euro pro Quadratmeter betrug. Weitere Zuschüsse werden von der Diözese, dem Landesamt für Denkmalpflege, der Gemeinde und der Landesstiftung erwartet. Bislang ist die Pfarrei mittels Darlehen in Vorleistung getreten. Noch nicht schlüssig sind sich die Verantwortlichen der Pfarrei, die von Denkendorf aus kirchlich betreut wird, wie der Innenbereich des Pfarrhauses künftig genutzt werden soll. Im Obergeschoss soll nach entsprechender Kostenermittlung eine Wohnung geschaffen werden. Im Obergeschoss des Nebengebäudes könnte man sich durchaus einen Jugendraum vorstellen.

Jedenfalls halten sich die künftigen Bewohner in einem historischen Gebäude auf. Das Pfarrhaus wurde 1602 erstmals in Büchern erwähnt, während des Dreißigjährigen Krieges brannte das Gebäude 1635 ab, und es dauerte bis 1708, ehe das Pfarrhaus wieder aufgebaut wurde. Die vielen folgenden Umbauten seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts hielt der frühere Pfarrer Johann Daubenmerkl schriftlich fest. Dabei ist zu lesen, dass der Pfarrer Josef Grabendorfer sogar die Räucherkammer „opferte“, um sein Schlafzimmer zu vergrößern. 1903 wurde der alte Holzbrunnen im Hof durch einen eisernen Brunnen ersetzt.