Ehekirchen -Zwei Tore in den ersten acht, zwei in den letzten acht Minuten, dazu ein bisschen Regelkunde - aber vor allen Dingen: endlich wieder Fußball.
Da konnten es die Zuschauer beim 4:0-Testspielsieg des FC Pipinsried beim Landesligisten FC Ehekirchen auch verkraften, dass es zwischen den Treffern viel Leerlauf gab. Für beide Teams geht es weniger als einen Monat vor dem Saisonstart nun in die entscheidende Phase der Vorbereitung.
Wobei das mit dem Leerlauf natürlich nicht ganz richtig ist. Denn vor allem die beiden Trainer zogen auch aus der Phase zwischen der 8. und der 83. Minute viele, überwiegend positive Erkenntnisse. "Als erster Aufgalopp war das für uns ein sehr wichtiger Test", bilanzierte FCP-Coach Andreas Thomas, dessen Spieler ja nach dem Trainingsstart vor zwei Wochen zum ersten Mal seit über einem halben Jahr wieder einer anderen Mannschaft gegenüberstanden. Der FC Ehekirchen hatte sein erstes Testmatch nach der langen Pause dagegen schon am vergangenen Samstag absolviert (1:1 gegen den Kissinger SC). Dass es auch beim zweiten Auftritt nichts mit einem Sieg wurde, war bei der Konstellation - Landesligist gegen souveränen Regionalligaaufsteiger - fast absehbar. Trotzdem sah dann auch Spielertrainer Michael Panknin "viel Gutes" von seiner Mannschaft.
Dabei musste man aus Ehekirchener Sicht zu Beginn weitaus Schlimmeres befürchten. Der Regionalligist aus dem Dachauer Hinterland, der noch nicht in kompletter Bestbesetzung antreten konnte, legte nämlich ein ordentliches Tempo und durch Torjäger Pablo Pigl (2.) sowie Neuzugang Lucas Schraufstetter (8.) eine frühe 2:0-Führung vor. "Das wird heute eher eine Laufeinheit für uns", grinste ein Ehekirchener Fan. Apropos: Die rund 75 Zuschauer waren eh genügsam und einfach nur froh, dass in diesen Tagen endlich wieder in "normaler" Atmosphäre gekickt werden kann.
Doch zurück ins Spiel, in dem es dann in der Schlussphase auf kuriose Art und Weise noch ein bisschen Regelkunde gab: FCE-Spielertrainer Simon Schröttle war in Gedanken noch bei der alten Regel und wartete, bis der kurze Abstoß seines Torhüters den Strafraum verlässt. Pigl ging gedankenschnell dazwischen und netzte zum 3:0 des FCP ein (83.). "Eigentlich kostet das was", grinste Panknin ob des Schnitzers seines Kollegen: "Aber besser, wenn es in einer solchen Partie passiert als in einem Punktspiel. " Dass Peter Guinari dann auch noch per Direktabnahme das 4:0 erzielte (89.) - für den FCP war dies wohl standesgemäß, aus Sicht der Ehekirchener halb so wild.
"Wir haben es über weite Strecken gut gemacht und gegen diese Topmannschaft wenig zugelassen", so Panknin. Auch Thomas war zufrieden. In den Rhythmus finden, Abläufe einstudieren: Das alles sei jetzt wichtig, noch dazu in einer höheren Intensität als bei einem Trainingsspiel. "Und ,zu Null' ist immer gut", so der Pipinsrieder. Am kommenden Freitagabend (18.30 Uhr) absolviert seine Mannschaft dann zu Hause gegen den TSV Dachau 1865 ihr zweites Testspiel. Der FCE testet am Samstag (13 Uhr) beim FC Mertingen, ehe dann in drei beziehungsweise vier Wochen bereits der Ligabetrieb beginnt.
SZ
