Pfaffenhofen
Beim Baugebiet Pfaffelleiten geht es Schlag auf Schlag

Erster Abschnitt soll bis Mitte 2020 erschlossen werden - Unterlieger haben Bedenken gegen Ausweisung

10.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr

Pfaffenhofen (mck) Mit der Pfaffelleiten will die Stadt Pfaffenhofen in den kommenden Jahren ein rund 13 Hektar großes Wohnbaugebiet am südöstlichen Stadtrand ausweisen.

Das neue Quartier im Ostviertel, das vom Weißdornweg bis zur Wasserreserve reichen wird, soll 700 Bewohnern Platz bieten und sogar einen eigenen Kindergarten und Supermarkt (siehe Kasten) umfassen. Doch es gibt Widerstand: Anlieger sind besorgt, was das Riesenbaugebiet für die ohnehin schon viel kritisierte Verkehrsbelastung an der Moosburger Straße bedeutet. Und auch Hochwasserschutz ist ein strittiges Thema.

Mehrere Einwände haben Bürger des Ostviertels jedenfalls im Zuge des Bauleitplanverfahrens bei der Stadt eingereicht. Es wird beispielsweise befürchtet, dass bei Starkregen oder Tauwetter Überschwemmungen der unterliegenden Grundstücke drohen. Damit haben Anlieger des großen Hangs sowieso schon Probleme - und manche fürchten eine Verschlimmerung. Die Stadt ihrerseits hält entgegen, dass bei der derzeit laufenden Erschließungsplanung eine ausreichende Regenrückhaltung berücksichtigt wird. Die genaue Dimensionierung der Regenrückhaltebecken werde derzeit noch in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt erarbeitet. "Es wird keine Verschlechterung für die Unterlieger geben", verspricht Stadtbaumeister Gerald Baumann.

Kritik kam auch an der zunehmenden Verkehrsbelastung, mit der lärm- und verkehrsgeplagte Anlieger der Moosburger Straße durch das neue Quartier rechnen. "Die Moosburger Straße ist eine leistungsfähige Haupterschließungsstraße und entsprechend dimensioniert, die Zusatzbelastung aufzunehmen", argumentiert hingegen das Bauamt. Auch die vorgebrachte Befürchtung, der zunehmende Verkehr sei mit Gesundheitsgefahren durch Abgase verbunden, teilt die Stadt nicht. Das Landesamt für Umwelt habe fundiert bestätigt, dass eine Gefährdung der Anlieger durch Abgase ausgeschlossen werden könne, heißt es in einer Stellungnahme. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) betont, die Schadstoffwerte seien "selbst bei solchen Verkehrsdimensionen deutlichst unter den Grenzwerten". Auch zum Thema Verschattung und Höhenentwicklung haben Anlieger Bedenken angemeldet, die die Stadt mit Verweis auf geltende Vorschriften nicht teilt.

Trotz der Einwände wird das Planverfahren nun fortgeführt: Der Bauausschuss des Stadtrats hat bei seiner jüngsten Sitzung die kritischen Punkte abgewogen und einstimmig einen Billigungsbeschluss gefasst, sodass der Bebauungsplan nun erneut ausgelegt wird und danach als Satzung beschlossen werden kann - voraussichtlich Anfang 2019. Danach soll es Schlag auf Schlag gehen: 2019 beginnt die Erschließung des Baugebiets, angefangen von April bis August mit dem geplanten Kreisverkehr an der Moosburger Straße. Im Herbst soll dann die innere Erschließung des ersten von insgesamt drei Abschnitten folgen. Voraussichtlich ab Mitte 2020 könnte dann im westlichen Drittel der Pfaffelleiten schon Wohnhäuser gebaut werden. Die Erschließung der anderen beiden Abschnitte würde schrittweise folgen. Als Baubeginn für den Kindergarten anstelle des Müllerbräu-Stadels ist Frühjahr 2020 im Gespräch.

Supermarkt fürs Ostviertel

Pfaffenhofen (mck) Pfaffenhofen soll einen neuen Supermarkt bekommen - und zwar im neuen Baugebiet Pfaffelleiten, für das derzeit die Bauleitplanung läuft. Ins Gespräch gebracht hat das Thema SPD-Stadtrat Markus Käser in der jüngsten Bauausschusssitzung: "Das gesamte Ostviertel hat weite Wege zum nächsten Supermarkt", sagte er. Daher brauche es bei der Pfaffelleiten einen neuen "mittelgroßen" Supermarkt. "Es leben immerhin rund 3000 Menschen im Einzugsgebiet. " Und als hätten sie sich abgesprochen, bestätigte Bürgermeister Thomas Herker (SPD), dass es ganz aktuell solche Überlegungen gibt: "Wir sind schon in Gesprächen und sind sehr guter Dinge, dass wir eine Nahversorgung realisieren können. " Dem Vernehmen nach war die Stadt zuletzt mit zwei potenziellen Betreibern im Gespräch. Ein großer deutscher Lebensmittel-Discounter soll dabei Interesse angemeldet haben, einen zweiten Supermarkt im Pfaffenhofener Stadtgebiet zu eröffnen.

Um Fläche zu sparen, soll der Markt nicht als eingeschossiger Einzelbau entstehen, sondern im Erdgeschoss eines großen Mehrfamilienhauses Platz finden. Angedacht ist, wie Bürgermeister Herker andeutete, das Gebäude direkt an der Einmündung zur Moosburger Straße, gegenüber dem künftigen Kindergarten des neuen Wohngebiets.