Beilngries
Beilngrieser Triathlon abgesagt

Veranstalter "mega-enttäuscht": Auflagen nicht mit Ansprüchen an eine solche Sportveranstaltung vereinbar

09.07.2021 | Stand 15.07.2021, 3:34 Uhr
Ein Triathlon mit Stimmung in der gewünschten Form wäre in Beilngries angesichts der Auflagen auch heuer nicht umsetzbar gewesen. Die Veranstaltung wurde nun abgesagt. −Foto: F. Rieger

Beilngries - Zum zweiten Mal in Folge findet der Bühler-Triathlon in Beilngries nicht statt. Wie der Veranstalter am Freitag mitteilte, ist die eigentlich für den 22. August geplante Veranstaltung nun abgesagt. Bereits 2020 hatte die Corona-Pandemie dem Großereignis einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Bis zuletzt waren die Planungen darauf ausgerichtet, dass der 2016 ins Leben gerufene Sportwettbewerb heuer eine Neuauflage findet. Am Freitag kam nun aber die offizielle Mitteilung: Nein, auch 2021 gibt es keinen Triathlon in Beilngries.

Begründet wird die Entscheidung vom Veranstalter Endurance-Sportevents GmbH damit, dass man Auflagen erhalten habe, die "nicht den Anforderungen und Ansprüchen gerecht würden", die man selbst an eine Triathlon-Veranstaltung hat. Auch eine Wirtschaftlichkeit wäre unter diesen Bedingungen nicht gegeben gewesen.

Dieser Tage hatte das Landratsamt die detaillierten Vorgaben vorgelegt, die aus Corona-Sicht einzuhalten gewesen wären, um den Triathlon abhalten zu dürfen. In der Mitteilung zur Absage werden einige der Punkte aufgelistet: Die Strecke hätte nicht durch die Innenstadt oder auch nur durch bewohnte Gebiete führen dürfen. "Es wäre nicht möglich, dass jeder Teilnehmer auch nur ein Familienmitglied zum Anfeuern mitbringt. Wir müssten als Veranstalter dafür Sorge tragen, dass auch keine sogenannten Spontanzuschauer die Veranstaltung verfolgen. So müsste das Wettkampfgelände (Wechselzone/Zieleinlauf) mit Sichtschutz versehen werden, damit niemand den Wettkampf auch nur ,durch Zuschauen' verfolgen kann." Kurzum: "Es würde alles fehlen, was unseres Erachtens eine Veranstaltung und den Flair eines gelungenen Triathlons ausmacht." Chef-Organisator Gerhard Budy zeigte sich im Telefon-Gespräch mit unserer Zeitung "mega-enttäuscht". Für Fußball und andere Großveranstaltungen würden inzwischen schließlich umfassende Möglichkeiten offeriert.

Diese Argumentation führt auch Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) auf DK-Anfrage ins Feld. "Wenn man den Fernseher anmacht, sieht man 50000 Menschen im Stadion" - und einen Triathlon in der Natur müsse man gänzlich aus bewohntem Gebiet herausverlegen. Er könne Budys Enttäuschung daher gut nachvollziehen. "Aber wir bekommen unsere Genehmigung eben nicht aus London", so der Bürgermeister mit Bezug zum dieser Tage mehrfach proppenvollen Wembley-Stadion. Hierzulande seien die Bestimmungen derzeit noch anders, was sich nun in besagten strengen Auflagen widergespiegelt hätte. Man wisse zwar nicht, ob sich die Regularien bis Ende August weiter entspannen. Aber genau wie bei einem Volksfest müsse auch beim Triathlon eben jetzt die Entscheidung fallen, ob dieser abgehalten wird oder nicht.

Für Beilngries steht damit fest, dass es in diesem Sommer/Herbst gar keine Großveranstaltung geben wird. Auch der Zwiebelmarkt und das Altstadtfest sind schon lange abgesagt. Man arbeite, auch mit den Wirten, an Alternativen, so Schloderer - aber alles definitiv in einem eher kleinen Rahmen.

In Sachen Triathlon richtet sich bei aller Enttäuschung der Blick schon auf das nächste Jahr. "Wir hoffen nun sehr darauf, dass wir in 2022 endlich wieder eine Veranstaltung anbieten können, wie wir sie uns vorstellen", so der Veranstalter. Schloderer unterstützt das. Die Stadt stehe hinter dem Bühler-Triathlon, der nicht zuletzt auch für die Beilngrieser Außenwirkung eine große Bedeutung habe.

Wie der Veranstalter für die nun abgesagte 2021er-Auflage mitteilt, werden die Startgelder zu 100 Prozent zurückbezahlt (bei der Olympischen Distanz inklusive der bezahlten Tageslizenz). Die Rückzahlung erfolgt bis Mitte August, so der Veranstalter.

rgf