Golf
"Beide Daumen hoch" für Golfturnier in Neuburg

Spieler, Organisatoren und Zuschauer zeigen sich begeistert von der German Challenge - Spanier Angel Hidalgo siegt

13.09.2021 | Stand 11.11.2021, 3:34 Uhr
Großer Jubel setzt ein: Jetzt kann niemand mehr dem Spanier Angel Hidalgo den Sieg - und den Pokal - nehmen. −Foto: DGS Föhlinger

Neuburg - Am Ende reißt Angel Hidalgo die Arme hoch. Der Spanier weiß: Gerade hat er die German Challenge, das drittgrößte Golfturnier Deutschlands mit großer internationaler Beteiligung, gewonnen. Die Zuschauer bedachten die Leistung des Spaniers mit entsprechendem Applaus, obwohl manche von ihnen sich einen anderen Ausgang gewünscht haben dürften.

Seit Donnerstag, dem ersten Turniertag, hatte nämlich der Deutsche Matthias "Matti" Schmid eine große Fangemeinde gewinnen können. Der Publikumsliebling hatte ja auf Anhieb den zehn Jahre alten Bahnrekord gleich um vier Schläge unterboten. Auch Max Schmitt hatte erstklassige Leistungen gezeigt. Ihm oder auch Thomas Rosenmüller hätte man den Sieg ebenfalls zugetraut. Dieses Trio landete immerhin unter den Top Ten.

Nach vier Runden von je 68 Schlägen mit unterschiedlichen Protagonisten setzte sich Hidalgo mit einem Ergebnis von insgesamt zwölf unter Par durch. Es ist der erste große Erfolg des 23-Jährigen, der es bislang erst zweimal unter die besten Zehn auf der Challenge Tour geschafft hatte. "Es ist einfach toll", erklärte der Spanier, der das Jahr auf der drittklassigen Alps Tour begonnen hatte. "Das habe ich auf diese Weise echt nicht erwartet. Auf der Alps Tour habe ich richtig gut losgelegt. Und dann gab mir der spanische Verband ein paar Möglichkeiten, eben auf der Challenge Tour zu spielen."

Erst am Sonntag vor der Turnierwoche hatte Hidalgo die Nachricht erreicht, dass er einen Platz für die German Challenge erhalten würde. "Ich bin erst am Montag aus Malaga hierher geflogen." Vor allem mit den Front Nine war er am entscheidenden Sonntag zufrieden: "Das waren vielleicht die besten neun Löcher, die ich jemals gespielt habe." Mit seinem Sieg springt Hidalgo auf Platz 16 der Saisonwertung - und hat damit plötzlich statt Klassenerhalt den Aufstieg im Blick. Die besten 20 des "Road to Mallorca" qualifizieren ja sich für die höherklassige European Tour. Der Spitzenreiter im Ranking der Challenge Tour, Santiago Tarrio aus Spanien, katapultierte sich mit einer starken 63 noch auf den geteilten zweiten Rang, den er sich mit Lukas Nemecz teilt. Der Österreicher hatte zu Beginn der Finalrunde noch geführt. Tarrio stellte übrigens den Platzrekord von "Matti" Schmid ein. Schmid hatte an seinen Erfolg am Auftakttag übrigens nicht mehr anknüpfen können. Am Ende wurde es der neunte Platz. "Heute war nichts", sagte Schmid nach der Runde, auf der ihn wieder viele Zuschauer begleitet hatten: "Ich habe einfach ein paar taktische Fehler gemacht und bin zu aggressiv gewesen, als es nicht so gut gelaufen ist. Donnerstag war überragend, der Rest war Durchschnitt. Mehr ist es nicht."

Genau andersherum lief es beim besten Deutschen in Neuburg: Max Schmitt steigerte sich nach einem durchschnittlichen Start und landete am Ende bei neun unter Par auf dem geteilten vierten Platz. "Die Eisen waren sehr gut heute", so der 23-Jährige: "Nur leider hat mich mein Putter etwas im Stich gelassen. Mit der Woche bin ich aber sehr zufrieden, auch wenn ich natürlich immer probiere, zu gewinnen. Aber bester Deutscher zu sein, ist echt schön."

Der dritte Deutsche unter den besten Zehn, Thomas Rosenmüller (T9, -7), glänzte am Sonntag mit einer 65, die ihn noch 22 Plätze nach vorne brachte. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Abschluss. Das Turnier war einfach sensationell und eine gute Bewerbung für den Golfsport in Deutschland", erklärte der 24-Jährige. Auch Schmid zeigte sich begeistert von der Premiere im Wittelsbacher Golfclub: "Beide Daumen hoch. Große Klasse. Es sind wirklich viele Zuschauer gekommen. Es war eine sehr gelungene Woche." Insgesamt besuchten über die Turniertage rund 3500 Zuschauer das Turnier, allein am Finaltag waren es rund 1200.

"Wir sind sehr glücklich, dass unser Plan aufgegangen ist, möglichst vielen aufstrebenden deutschen Spielern eine Bühne zu bereiten, auf der sie sich präsentieren können", sagte Turnierdirektor Christian Schunck angesichts der Rekordzahl von 29 deutschen Startern in dieser Woche. "Stolz macht uns das positive Feedback sowohl von Seiten der Spieler als auch der Zuschauer."

Die Deutschen Teilnehmer schnitten insgesamt erfreulich gut ab. Zehn der insgesamt 29 deutschen Starter waren am Freitagabend denkbar knapp um gerade einmal einen Schlag am Cut gescheitert. Von den deutschen Startern in den Finalrunden belegten fünf einen Platz unter den besten 20. Hurly Long landete ebenso wie Velten Meyer auf Position 18 (bei fünf unter Par), Philipp Mejow wurde geteilter 25 (bei drei unter Par), Amateur Philipp Katich geteilter 28.(bei insgesamt zwei unter Par).

SZ