Pfaffenhofen
Bei Testzentren ist "eigentlich ist immer viel los"

Durch die Verschärfung der Coronaregeln kommt es zu langen Wartezeiten

26.11.2021 | Stand 23.09.2023, 22:01 Uhr
Lange Autoschlangen vor dem Testzentrum sind am Pfaffenhofener Volksfestplatz ein Anblick, an den man sich offenbar gewöhnen muss. Die Nachfrage ist aktuell jedenfalls enorm. −Foto: Ermert

Pfaffenhofen - Derzeit muss man viel Zeit mitbringen, wenn man einen Schnelltest benötigt. Lange Schlangen vor den Teststationen bringen die Mitarbeiter ans Limit. Ob negativer Schnelltest für den Arbeitgeber oder für den Besuch im Altenheim - die Gründe, warum sich so viele in die Warteschlange einreihen, sind vielfältig. Seit Mitte dieser Woche gilt 3G am Arbeitsplatz. Zudem sehen die verschärften Coronaregeln in vielen Bereichen auch eine Testpflicht für Geimpfte und Genesene vor. Entsprechend groß ist der Ansturm.

"Es gibt keine Hochzeiten", sagt Karin Nadler, Leiterin des Testzentrums an der Ilmtalklinik, "denn es ist eigentlich momentan immer viel los." Aber am Sonntagnachmittag und in der Früh, bevor die Leute zur Arbeit müssen, ganz besonders viel, weiß Nadler. "Es kommt aber jeder dran", betont die Leiterin. Am Krankenhaus werden nur kostenfreie Schnelltests und PCR-Tests vorgenommen. Daher benötigen die Getesteten für einen kostenlosen PCR-Test auch die Bescheinigung vom Gesundheitsamt. Manchmal habe man Glück und komme gleich dran. "Manchmal stehen die Menschen aber bis auf die Straße runter." Die meisten warten geduldig, bis sie an der Reihe sind. Es kommt aber immer mal wieder vor, dass Leute aufgrund der langen Wartezeiten meckern und sich beschweren. "Es gibt eben viel Bürokratie in Verbindung mit den Tests. Und Personal ist auch nicht im Überfluss vorhanden", erklärt Nadler.

Lange Wartezeiten müssen die Bürger auch Testzentrum am Pfaffenhofener Volksfestplatz in Kauf nehmen und das eigentlich während der gesamten Öffnungszeit, wie ein Mitarbeiter betont. "Von 8 bis 18 Uhr sind wir inzwischen durchgängig beschäftigt", erzählt der Tester. Nicht selten müssten die Leute bis zu anderthalb Stunden warten, bis sie dran sind. "Irgendwann müssen wir die Menschen nach 18 Uhr wegschicken", räumt der Mitarbeiter ein. Auch er betont, dass die meisten Wartenden geduldig sind. "Aber wir hatten auch schon tätliche Angriffe", sagt der Testmitarbeiter. "Wir wurden aber darin geschult, wie wir uns in solchen Situationen verhalten müssen."

Aufgrund der hohen Nachfrage nach Tests hat Petra Thalmeir-Bichler vom Kosmetikatelier in Wolnzach ihre Testzeiten erweitert und zusätzliches Personal eingestellt. Während der Öffnungszeiten kann man einen Termin vereinbaren. Inzwischen bietet die Geschäftsinhaberin Testzeiten auch ohne Anmeldung an. "Von Sonntag bis Donnerstag von 15 bis 18 Uhr kann jeder einfach kommen. So geht es schneller", sagt sie. Um 16 Uhr sei es etwas ruhiger, da müsse man meist nicht so lange warten. "Aber ab 17 Uhr zieht es wieder an. Dann kommen diejenigen, die den Test am nächsten Tag für die Arbeit brauchen", vermutet Thalmeir-Bichler. Die Kosmetikerin testet selbst fast nur noch, wie sie sagt. "Viele Termine für Kosmetik werden abgesagt. Die Kunden sind verunsichert wegen der hohen Fallzahlen. "

Die Bürger sind dankbar, dass es eine Testmöglichkeit in Wolnzach gibt. "Manche sagen: Hört bloß nicht auf. Das haben wir aber auch nicht vor", versichert Thalmeir-Bichler. Vor kurzem hatte sie ihren ersten unfreundlichen Testkunden. "Die war schon bei anderen Teststationen, an denen es lange Schlangen gab, bevor sie zu uns kam. Aber wir können schließlich auch nicht mehr machen", so Thalmeir-Bichler.

Mit noch wenig Wartezeit ist am Testzentrum am Kuglhof zu rechnen. "Mit unserem Ticketsystem müssen Termine gebucht werden. So kommen die Leute auch recht pünktlich dran", sagt Markus Spitzenberger, Verantwortlicher an der Teststation. Durch die auch für viele Geimpfte und Genesene notwendigen Tests rechnet Spitzenberger aber auch schon bald mit einer deutlich größeren Nachfrage am Kuglhof. "Daher sind wir gerade dabei, wieder mehr Personal einzustellen."

Personal hilft aber auch nichts, wenn aufgrund der enormen Nachfrage die Test selbst ausgehen. So geschehen am Donnerstagnachmittag beim Testzentrum am Geisenfelder Lidl-Parkplatz. "Und da hieß es dann, dass es vor Freitagmittag auch keine neue gibt", berichtet ein verärgerter Kunde.

Stau bis in den Kreisel hinein

Zu Staus bis in den Kreisverkehr hinein ist es vor dem Testzelt am Volksfestplatz zuletzt mehrmals gekommen. Laut Stadtverwaltung stellt der Betreiber daher zusätzliche Mitarbeiter an, die künftig bei starkem Andrang dafür sorgen, dass die Autofahrer den ausgewiesenen Anfahrtsweg nutzen.

PK

Simone Diaw