Greding
"Bei Rot bleib ich steh'n"

ADAC bietet in Greding Verkehrssicherheitstraining für Erstklässler an - Kinder sind bereits fit für die Straße

14.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:51 Uhr
Wenn die Autos auf beiden Seiten der Straße angehalten haben, können die Fußgänger - nach einem Handzeichen - losgehen. Die Kinder üben es in der Schulaulaunter Anleitung von Dagmar Mayer ein. −Foto: Luff

Greding (luf) Der Refrain geht ins Ohr: "Bei Rot bleib ich steh'n, bei Grün kann ich geh'n", singt der Rabe Adacus.

Und die Kinder singen schon bald nach dem ersten Hören mit. Der Ohrwurm bringt ihnen spielerisch eine der wichtigsten Regeln für Fußgänger im Straßenverkehr näher. Wobei: So richtig nötig haben die Erstklässler ein knappes halbes Jahr nach Schulbeginn das Training, das Dagmar Mayer vom ADAC Norbayern in der Schulaula anbietet, nicht. Die Antworten auf die meisten Fragen, die die Moderatorin stellt, schütteln die Kinder lässig aus dem Ärmel.

Unterhaltsam ist das Programm mit der sprechenden Handpuppe aber allemal - und doppelt genäht, hält ja bekanntlich besser. So freuen sie Schüler, wenn Moderatorin Mayer als Adacus sich beeindruckt zeigt, dass die Kinder schon wissen, dass sie am Zebrastreifen nach links und rechts und noch einmal nach links schauen sollen, bevor sie die Straße betreten. Warum gibt es überhaupt Fußgängerampel und Zebrastreifen? "Damit einen die Autos nicht überfahren", sagt ein Mädchen. In Greding sei das aber ohnehin schwierig, denn: "Wir haben ja Schülerlotsen. " Vorsicht sei dennoch immer und überall geboten, schärft Dagmar Mayer den Kindern ein. Auch am Zebrastreifen, obwohl dort die Fußgänger Vorrang haben - "eigentlich". Nicht jeder Fahrer nimmt aber Rücksicht, setzt vielmehr das Recht des Stärkeren ein. Das passiert mitunter sogar an Ampeln, wie ein Mädchen zu berichten weiß, "in Großstädten oder in Berching". Denn in der Oberpfalz habe sie schon erlebt, dass ein Auto über die Kreuzung gefahren ist, obwohl die Fußgängerampel Grün hatte, empört sich die Kleine.

Ein Junge zeigt sich sensibilisiert für Probleme, die ein Autofahrer haben kann: Wenn im Winter die Straße vereist ist, könne es schon vorkommen, dass das Auto nicht mehr bremsen kann, "es muss dann drüberfahren". Ein verantwortungsvoller Fahrer sei so langsam, dass er auch bei schlechten Straßenverhältnissen anhalten könne, erwidert dagegen die Expertin, rät aber freilich dennoch zur Vorsicht.

Die Kinder sollten am Zebrastreifen Autofahrern immer in die Augen sehen, um zu erkennen, ob diese sie gesehen hätten, sagt Mayer. Und ihnen zudem ein Zeichen geben, bevor sie losliefen. "Das hilft den Autofahrern zu erkennen, dass ich nicht nur auf die Mama warte, sondern tatsächlich rüber will. " Auch sei es wichtig, immer die Ohren zu spitzen, denn Polizei, Feuerwehr oder Notarzt könnten bei eingeschaltetem Martinshorn heranrauschen - und hätten dann Vorrang.

Das soeben Gelernte studieren die Kinder dann noch gleich in der Schulaula ein, ein Zebrastreifen ist schon vorbereitet. Die einen simulieren mit übergestreiften Leibchen unterschiedliche Fahrzeuge, die anderen geben als Fußgänger Handzeichen. Alles gut. So sollten in Greding auch weiterhin - wie in den vergangenen Jahren - keine Unfälle auf dem Schulweg passieren. Und in der Freizeit natürlich auch nicht.