Großmehring
"Bei Pflege nicht über Rentabilität diskutieren"

28.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:21 Uhr

Im Freien konnte der Wortgottesdienst wegen des herrlichen Wetters abgehalten werden - Foto: Kuffer

Großmehring (ku) In seiner Ansprache zum zehnjährigen Bestehen der Tagespflegeeinrichtung in Großmehring würdigte der Ortsgeistliche Norbert Pabst diese segensreiche Einrichtung für die Pfarrei und die ganze Umgebung.

Er erinnerte auch an die häufig geführten Diskussionen über die Rentabilität der Einrichtung. Über eine Rentabilität dürfe man aber in diesem Bereich nicht diskutieren, so der Pfarrer. Im Rahmen der karitativen Arbeit müsse es möglich sein, auch einmal Zuschüsse zu geben. Es sei aktive Nächstenliebe, was hier geleistet werde. Die wichtigste Wertschätzung für die Menschen sei, ihnen in der Not zu helfen. Deshalb wünschte Pabst, dass die Station auch weiterhin bestehen bleibe.

Gertraud Ried, Geschäftsführerin der Caritas-Sozialstation, ging in ihrer Festansprache auf die Entstehungsgeschichte der Tagespflegeeinrichtung ein. Schon 1995 sei die Idee zur Schaffung einer teilstationären Pflegeeinrichtung aufgekommen. Die Suche nach Räumlichkeiten zog sich allerdings hin, bis bei der Familie Ernhofer am Steinbruch Räumlichkeiten gefunden wurden. Die Familie hatte sich bereiterklärt, die Räumlichkeiten wunschgemäß und den gesetzlichen Anforderungen entsprechend auszubauen und zu vermieten. So konnte am 30. September 2001 Weihbischof Wilhelm Schraml aus Regensburg die Station segnen. Im Rahmen der damaligen Feierlichkeiten wurde bei der Station ein Sämling der Bavaria-Buche aus Pondorf gepflanzt. Dieser habe sich zu einem stattlichen jungen Baum entwickelt und so sei auch diese Einrichtung gewachsen, erinnerte Ried.

In den zehn Jahren wurden 150 Pflegebedürftige betreut, die aus der ganzen Umgebung kamen. Ried wünschte sich jedoch mehr Besucher aus Großmehring. Die auch für die Zukunft wichtige Einrichtung könne dank der ehrenamtlichen Helfer einiges bieten. Auch Firmgruppen kämen gerne zu den pflegebedürftigen Mitmenschen und der monatliche Wortgottesdienst mit Pfarrer Pabst sei ebenfalls sehr gefragt.

Bürgermeister Ludwig Diepold dankte für die Arbeit der Station, die vielen Familien helfe, einmal das tun zu können, was ohne Betreuung der pflegebedürftigen Familienmitglieder nicht möglich wäre. Die Gemeinde sei immer voll hinter der Tagespflegeeinrichtung gestanden, die aus dem Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken sei. Seine eindringliche Forderung: „Die Tagespflege hier muss bestehen bleiben, denn in zehn bis 15 Jahren wird sich die Zahl der 80-Jährigen in der Gemeinde verdoppelt haben“.