Eglersried
Bei Nacht und Nebel

Eglersrieder Jugend klaut Maibaum des MTV Pfaffenhofen – als Auslöse gibt es Bier und Brotzeit

25.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:13 Uhr

Wie die Tauben auf der Stange sitzen die Eglersrieder Burschen und Mädchen auf dem geklauten Maibaum des MTV Pfaffenhofen. Nachts hatten sie das Tor des unbewachten Stalles, in dem der Maibaum gelagert war, einfach ausgehängt. - Foto: Ostermair

Eglersried (PK) Sensationserfolg für die Eglersrieder Jugend: Ihnen ist es gelungen, den 24 Meter hohen, unbewachten Maibaum des MTV Pfaffenhofen zu stehlen. Nach einer Auslöse in Form von Bier und Brotzeit steht der Baum mittlerweile wieder in Reisgang.

15 Burschen und vier Mädchen aus Eglersried und Umgebung haben in einer Nacht- und Nebelaktion den Maibaum im Pfaffenhofener Vorort Reisgang gestohlen, den die Fußballabteilung des MTV Pfaffenhofen am 1. Mai am nahen Waldspielplatz aufstellen will. 24 Meter lang ist der stattliche Baum, doch das war für die Entführer aus Eglersried kein Problem, ihn über die Landkreisgrenze zu bringen. Der Baum lag zwar gut gesichert, aber völlig unbewacht in einem verwaisten Stall. Einfach war es für die Entführer wahrlich nicht, an den Baum zu kommen, aber es sind wohl handwerklich geschickte Kerle unter den Eglersriedern, die ein Tor demontierten und später wieder hinschraubten, als wäre nichts gewesen. „Damit haben wir nicht gerechnet. Das ist schon eine tolle Leistung von den Eglersriedern“, sagt sogar MTV-Vorsitzender Albert Gürtner anerkennend. „Respekt.“

„Um 1.30 Uhr war alles startklar“, erklärt Entführer-Chef Martin. Die Mädels haben den Fahrdienst für die starken Burschen gebildet und den Transport auf der Straße gesichert. Drei Tage und drei Nächte haben die hartnäckigen Diebe den Baum rund um die Uhr bewacht, allerdings nicht in Eglersried sondern sechs Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. So suchten die Beklauten aus Reisgang vergebens, bis sich die Diebe schließlich doch meldeten und ihre bescheidenen Forderungen mitteilen ließen: Bier und Brotzeit für die Entführer-Bande. Auf diese Forderung ist man in Reisgang sofort eingegangen, so dass der Baum nun wieder heil über Jetzendorf zurück nach Reisgang gebracht wurde. „Das kostet jetzt ein bisschen was“, meint Gürtner. „Macht aber nichts. So ist halt der Brauch.“ Jetzt müssen die Maibaum-Verantwortlichen natürlich besser auf ihr Prachtstangerl aufpassen, denn wer weiß, ob bis zum ersten Mai nicht noch andere Maibaumdiebe ihr Unheil treiben wollen. „Das sollte jetzt nicht noch einmal passieren“, sagt Gürtner.