Pförring
Bei jedem Wetter zur Mutter Gottes

Pilger aus Pförring und Umgebung marschierten bereits zum 32. Mal nach Altötting

28.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Die Pförringer Wallfahrer auf dem Weg nach Altötting: Traditionell führen der Kreuzträger und eine Fahnenträgerin den Zug an. Wer sich von den Strapazen des Marsches kurz erholen wollte, konnte auch ein Stück mit einem der Begleitfahrzeuge mitfahren - Foto: Schöberl

Pförring/Altötting (DK) Zum 32. Mal machten sich wieder etwa 300 Pilger aus Pförring und der gesamten Region auf den etwa 135 Kilometer langen Fußweg nach Altötting.

In aller Herrgottsfrüh marschierten am Pfingstsamstag die Wallfahrer – nach einem kurzen Gebet und der Verabschiedung durch Pfarrer Michael Saller – am Pförringer Marktplatz los. Bei moderaten Tagestemperaturen unter 20 Grad Celsius ging es über die bewährte Route in zehn Etappen nach Altötting.

Die Organisatoren um Hans Schmidt haben wieder die bekannte Strecke gewählt, die vorzugsweise über sehr wenig befahrene Landstraßen, Feld- und Forstwege, gelegentlich auch über Trampelpfade führte. Etwas mehr als 50 Kilometer legten die Teilnehmer der Gruppe I jeweils am Samstag und Sonntag zurück, der Weg von Gruppe II führte am ersten Tag mit 60 Kilometern sogar bis zur Pfarrei St. Margarethen an den südlichen Stadtrand von Landshut.

Viele Wallfahrer sind jedes Jahr dabei, es kommen aber immer Neulinge hinzu. Es ist wohl das intensive Erlebnis, zweieinhalb Tage – fernab des Alltags – die Zeit nur mit Grundbedürfnissen wie Essen, Trinken, Schlafen, Singen und Beten zu verbringen, wobei alles auf das Wesentliche reduziert ist. Die Landschaft tut ihr Übriges, um abschalten und andere Gedanken fassen zu können.

An den jeweiligen Zielorten (Eugenbach/Landshut und Lohkirchen bei der Gruppe I sowie St. Margarethen und Niederbergkirchen bei der Gruppe II) folgte abends jeweils ein Gottesdienst in der Pfarrkirche, bevor es dann zu den privaten Quartiergebern zur Übernachtung ging. Viele kennen ihre Quartiergeber schon lange, teilweise haben sich Freundschaften und Bekanntschaften entwickelt. Einige schlossen sich den Wallfahrern an, so dass deren Gesamtzahl am Sonntagabend auf etwa 330 Personen anstieg. Trotz schwerer Regenschauer zwischen Landshut und Lohkirchen wurden die Pilger kaum nass: „Ihr hattet Glück und seid dem schlechten Wetter immer etwas hinterhergelaufen“, meinte ein Einheimischer fast schon etwas verwundert. Dafür waren aber die nicht befestigten Wege und Trampelpfade sehr schlammig.

Beide Gruppen legten – wie üblich – am Samstag und Sonntag aus organisatorischen Gründen ihren Weg getrennt zurück, am Montag früh trafen sie sich in Töging und bewältigten den restlichen Weg nach Altötting gemeinsam. Die Pilger wurden jeweils von Sanitäts- und Gepäckfahrzeugen begleitet. Wer wollte oder Hilfe benötigte, konnte sich in den Pausen die Füße etwas verarzten lassen oder auch mal ein Wegstück in einem der Autos mitfahren. Ein Angebot, das aber nur von relativ wenigen Wallfahrern in Anspruch genommen wurde. Am Pfingstmontag kamen die Pförringer kurz vor Mittag in Altötting an. Es ging vorbei an der Basilika zur Josefskirche, wo viele Angehörige auf die Ankunft der Teilnehmer warteten. Tom Vogl, Pfarrer aus Waldsassen, begleitete ab Sonntag den Zug und zelebrierte in der mit mehr als 600 Personen überfüllten Josefskirche den festlichen Abschlussgottesdienst. Wie immer war dank Martin Ott, Mitorganisator der Wallfahrt, und seiner Bläser- und Gesangsgruppe der Abschluss der dreitägigen Fußwallfahrt äußerst stimmungsvoll.

In den zurückliegenden Jahren hat bereits der Nachwuchs der „Gründergeneration“ um Martin und Johannes Ott sowie Johann Schmidt in zunehmenden Maße die organisatorischen und musikalischen Aufgaben und Arbeiten übernommen.

Einige wenige Wallfahrer machten sich anschließend zu Fuß auch wieder auf den Heimweg. Die meisten Teilnehmer verweilten aber danach noch etwas am Vorplatz der Kirche, bevor es mit ihren Angehörigen wieder Richtung Heimat ging. Viele der Pilger werden sich dann an Pfingsten 2016 bei der Neuauflage der Wallfahrt wieder sehen.