Wintershof
Bei Inspektion war Improvisationstalent gefragt

Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wintershof – Ruf nach Ersatz für 47 Jahre altes Fahrzeug

08.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:25 Uhr

Ehrungen (von links): Vorsitzender Josef Fleischmann junior, Dieter Hiemer, Stadtbrandmeister Helmut Urlbauer, Bürgermeister Josef Schmidramsl, Hans Bittl, Gerhard Engelhardt, Josef Engelhardt, Johannes Appelsmeier, Johannes Bittl, Helmut Kundinger, Alfred Gläßer, OB Andreas Steppberger, Alfred Hammel, Ortssprecherin Carmen Albrecht, Kreisbrandinspektor Günter Gallus, Kommandant Michael Matusch - Foto: grk

Wintershof (grk) Ausgerechnet kurz vor der jährlichen Inspektion der Feuerwehren versagte die Saugpumpe am Fahrzeug der Wintershofer Feuerwehr. Zudem hatte die betagte Tragkraftspritze Startprobleme.

Kurzerhand nahm man Verbindung mit der Feuerwehr Eichstätt auf und lieh sich die entsprechenden Maschinen aus. Für Stadtbrandinspektor Dieter Hiemer war dies eine wünschenswerte Improvisationsleistung, um im Ernstfall flexibel reagieren zu können, ließ er auf der Jahresversammlung der Stadtteilfeuerwehr wissen. Die Inspektion fand bei einer gemeinsamen Übung mit den Ortsteilwehren Landershofen und Buchenhüll statt. 14 Wehrmänner nahmen daran teil. Im Oktober wurde eine neue Tragkraftspritze geliefert, welche das 57 Jahre alte Gerät nun ersetzt. Johannes Bittl und Gerhard Engelhardt absolvierten hierfür den erforderlichen Lehrgang zum Maschinisten.

Vorsitzender Josef Fleischmann ließ das abgelaufene Vereinsjahr Revue passieren. Es begann mit dem Faschingsball, der zusammen mit dem Verein d'Wintershofer durchgeführt wurde. Die Verbindung zum Feuerwehr-Patenkind in Workerszell wurde bei einem Kameradschaftsabend gepflegt. Sehr guten Zuspruch fand das Bockbierfest im März. Ein voller Erfolg war auch das Fest im Gmoigadn mit Feldmesse. Der Vereinsausflug hatte Regensburg als Ziel.

Dienstliches stand beim Bericht des Kommandanten Michael Matusch im Mittelpunkt. Momentan leisten 39 Feuerwehrler aktiven Dienst, die in 13 Übungen und drei Schulungen insgesamt 180 Stunden ableisteten. Auch für die über 40-Jährigen seien Übungen angeboten worden, welche aber noch zu wenig besucht wurden. Zwei Gruppen legten Prüfungen in diversen Leistungsstufen ab. Bei fünf Einsätzen in Technischer Hilfeleistung wurden 46 Stunden Dienst geleistet. Zum Schluss appellierte Kommandant Michael Matusch an die Verantwortlichen der Stadt Eichstätt, an eine Ersatzbeschaffung des bereits 47 Jahre alten Feuerwehrfahrzeugs in den kommenden Jahren zu denken. Denn es werde teurer und schwieriger, Ersatzteile zu bekommen.

In Vertretung berichtete Josef Engelhardt über die Arbeit der Jugendfeuerwehr. So seien zurzeit zwei Mädchen und zwei Jungen in Ausbildung. Engelhardt informierte weiter, dass man bereits mit zwölf Jahren der Feuerwehr beitreten könne, und freute sich, Johannes Appelsmeier als Jungfeuerwehrmann begrüßen zu können. Für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Wintershof erhielt Johann Adlkofer eine Urkunde. Alfred Hammel wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst bekam Helmut Kundinger das Feuerwehrehrenzeichen.

Oberbürgermeister Andreas Steppberger zollte seinen Respekt für die Leistungen der Feuerwehr. Er habe den Wink bezüglich eines neuen Fahrzeugs verstanden und denke, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren die finanziellen Planungen anlaufen könnten.

Kreisbrandinspektor Günter Gallus hob hervor, dass die Hilfeleistung sehr vom Ausbildungsstand abhänge. Truppmannausbildung, Fahrsimulatoren oder Digitalfunk nannte er als Beispiele für die Weiter- und Fortbildung. Die Jugendarbeit werde immer wichtiger, denn „die biologische Uhr“ ticke auch für Feuerwehrmänner.

Laut Stadtbrandinspektor Dieter Hiemer machen Leistungsprüfungen, Improvisationstalent und Lehrgänge die Feuerwehren im Einsatz schlagkräftig. Er bescheinigte der Wintershofer Wehr eine gute Arbeit und sagte, „dass hier alles seinen richtigen Gang geht.“