Begegnung mit Italiens Ministerpräsident

23.12.2008 | Stand 03.12.2020, 5:19 Uhr

Empfang in Rom: Ministerpräsident Silvio Berlusconi (Mitte) mit Eichstätts Altlandrat Xaver Bittl und Frau (l.) und Neuburgs Ex-Landrat Richard Keßler und Gattin. - Foto: kx

Schrobenhausen/Rom (rpk) Die Mitglieder der Stiftung "Rotonda Romana" erhielten bei ihrer 28. Generalversammlung in Rom nicht nur den päpstlichen Segen, sondern trafen auch mit Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi zusammen.

"Es ist nicht ganz einfach, den Herrschaften, die 18 mal mit Papst Johannes Paul II. in dessen Privatwohnung zusammengetroffen sind, den Glaubenspräfekten Kardinal Joseph Ratzinger 22 mal gesehen und ihm auch als Benedikt XVI. in dieser alten Verbundenheit die Hand gedrückt haben, die mit fast allen wichtigen Kardinälen und Erzbischöfen, Ordensgenerälen und führenden Politikern zusammengetroffen, zweimal von Italiens Staatspräsidenten wie Cossiga und Ciampi empfangen und unzählige, öffentlich-touristisch nicht zugängliche Besonderheiten besichtigt haben, Neues zu finden", meinte Altlandrat Richard Keßler.

Den Anfang machte eine freundschaftliche Begegnung mit dem langjährigen vertrauten Sekretär Ratzingers, dem heutigen Vizepräsidenten der Laienkommission und Chef der Weltjugendtage, Bischof Josef Clemens. Gespräche mit der von Kardinal Claudio Hummes, dem ehemaligen Primas von Brasilien, geleiteten Päpstlichen Kleruskongregation, mit dem Generalabt des Prämonstratenserordens, Thomas Handgrätinger, der Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Santa Cäcilia in Trastevere, Mutter Giovanna und dem der "Rotonda Romana" angehörenden Abtprimas des Benediktinerordens, Prof. Notker Wolf, erweiterten den Horizont.

Von allen Teilnehmern als "tief beeindruckend" wurde die Begegnung mit der Äbtissin des streng beschaulichen Klosters "Mater Ecclesiae", Mater Sofia, in den Vatikanischen Gärten bezeichnet. Da diese kleine internationale Gemeinschaft direkt dem Papst untersteht, hatte Benedikt XVI. seinen "bayerischen Bekannten" die Erlaubnis zum Besuch gegeben. Höhepunkt blieb aber der Besuch im Palazzo Chigi, dem "Bundeskanzleramt" Italiens. In einem der herrlichen, mit Gobelins und wertvollen Gemälden geschmückten Räume wurde der Kreis von "Kanzleramtsminister" Gianni Letta, dem, wie viele sagen, "mächtigsten Mann" der Regierung empfangen. Über eine Stunde diskutierte er mit seinen Gästen über verschiedene Facetten der nationalen und internationalen Politik. Und Silvio Berlusconi, der beim Betreten des Raumes jeden einzelnen mit Handschlag, die Damen mit Handkuss begrüßte, wollte wiederholt Details aus Deutschland, Bayern und sogar den verschiedenen Landkreisen wissen.

Richard Keßler schaltete sich mehrfach in die Diskussion, ob es um europäische Werte, den Eintritt der Türkei in Europa, das Staats-Kirchen-Verhältnis oder aber auch die Beziehungen Italien-Deutschland ging, ein. Der Premierminister dankte der "Rotonda Romana" für ihren nun bald drei Jahrzehnte währen den Dienst im Sinne der freundschaftlich-guten Beziehungen zwischen beiden Ländern. Nach dem obligatorischen Fototermin überreichte er eine in einer grünen Samtschatulle befindliche Silberschale und eilte zu einer Begegnung mit den Spitzen von Italiens Wirtschaftsverbänden.

Der Protokollchef führte die Gruppe auf ausdrücklichen Wunsch Berlusconis in den Kabinettsaal zu einem Gruppenfoto. Vorbei an salutierenden Nobelgardisten ging‘s hinaus in den römischen Abend, an dem die gewaltigen Eindrücke dieser Begegnungen vertieft wurden.