Pfaffenhofen (DK) Bunte Monster aus Stofftieren, feine Porzellanarbeiten, kräftige, düstere und lichte monochrome Malerei, farbenvolle Gemälde mit abstrahierten Pflanzen, reduzierte Formen, florale Arbeiten und gegenständliche Arbeiten, die Heroen der Kunstgeschichte zitieren. Die Ausstellung „¡Mira Barcelona!“ („Schau Barcelona!“), die der Neue Kunstverein Pfaffenhofen am Freitagabend im Rahmen des Auftakts des Kultursommers der Stadt an der Ilm eröffnet hat, bietet ein beeindruckendes Spektrum an unterschiedlichen Positionen.
Die Gemeinsamkeit ist rein geografischer Natur. Die vier Künstlerinnen und vier Künstler leben und arbeiten in der katalanischen Stadt am Meer, manche kommen aus Deutschland, andere sind gebürtig aus Chile, England oder Frankreich: Sabine Finkenauer, Carles Gabarró, Nicole Gagnum, Matilde Grau, Tomás Morell Brenner, Wilfried Prager, Natalie Rey und Matías Kran Uribe.
Die Verbindung zwischen den beiden Städten ist Norbert Käs. Der Künstler und Kulturförderpreisträger der Stadt hat selbst einmal in Barcelona gelebt und hat sich als Kurator aufgemacht, den ganz besonderen Kunstexport zu organisieren, die Künstlerinnen und Künstler zu entdecken und sie nach Pfaffenhofen zu holen. „Das ist das, was in Barcelona gerade aktuell an Kunst passiert, ein fragmentarischer Einblick“, sagte er bei der Eröffnung vor zahlreichen Gästen.
Der Vorsitzende des Kunstvereins, Steffen Kopetzky, der von der Schau „überwältigt“ ist, will damit auch die inzwischen vermeintliche Schere zwischen Provinz und Metropole aufheben, die kulturelle Partnerschaft suchen und zum zehnjährigen Bestehen der Kunsthalle, die die Stadt inzwischen gekauft hat und die ein wichtiger Ort mit Strahlkraft für viele Ausstellungen und Veranstaltungen ist, ein bedeutendes Zeichen setzen. Das ist dem Neuen Kunstverein mit dieser außergewöhnlichen Gruppenausstellung, die internationale Kunst in die Stadt holt, gelungen.
Eine gute Idee ist der kurze Film von Constantin Lucas Käs, der die Kreativen in ihren Ateliers zeigt. Prägnante Porträts, die dem Besucher Einblicke in die Lebens- und Arbeitswelt der Künstlerinnen und Künstler bieten.
Kunsthalle am Ambergerweg, bis 28. Juli. Donnerstag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. An diesem Sonntag sind sieben der acht Künstler aus Barcelona anwesend und stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
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