"Bedrückende" Benachteiligung

26.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr

Eichstätt/München (DK) Im Landkreis Eichstätt ist die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen besonders groß. Darauf hat der DGB Bayern anlässlich des Equal Pay Day am Freitag hingewiesen. Mit diesem Tag soll auf die Unterschiede bei der Bezahlung hingewiesen werden, die regional durchaus dramatisch sind: Dem DGB zufolge verdienen Frauen im Landkreis Eichstätt pro Arbeitsstunde durchschnittlich 21 Euro brutto, Männer hingegen 41 Euro Brutto.

"Dieser Zustand ist nicht tragbar", sagt Karl-Heinz Katzki, als DGB-Regionsvorsitzender zuständig für die Stadt Ingolstadt sowie die Landkreise Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen. Es müsse dringend eine Angleichung herbeigeführt werden, sagte er dem DONAUKURIER. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass es sich hier nicht um unterschiedliche Bezahlung für die gleiche Arbeit handle, sondern um ein strukturelles Phänomen, das mehr oder weniger alle Landkreise rund um Ingolstadt betreffe. Während die Pendler in den großen Ingolstädter Unternehmen recht gut verdienten, seien die Verdienstmöglichkeiten im immer noch ländlich geprägten Umland einfach geringer.

"Bedrückend" nennt die Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes in der Diözese Eichstätt, Franziska Braun-Wiedmann, diese Form der Benachteiligung. "Frauen sollen sich bewusst werden, dass ihre Arbeit den gleichen Wert hat ist wie dieselbe Arbeit bei Männern", sagte sie. "Ein Gleichstellungsgesetz für die private Wirtschaft" forderte die stellvertretende bayerische DGB-Vorsitzende Christiane Berger, um die fortgesetzte "Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt" zu beenden.