Scheyern
Bedenken gegen den Umbau

Planungen für Nutzung der Waldbauernschule sollen fortgeführt werden – falls keine Flüchtlinge einziehen müssen

11.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:34 Uhr

Scheyern (hsg) Die aktuelle Situation im Zusammenhang mit der Unterbringung der Asylbewerber könnte unter Umständen auch Einfluss nehmen auf die Überplanung des Ortskerns von Scheyern.

Die sah unter anderem vor, das historische Gebäude der Waldbauernschule zu erhalten, den Anbau abzureißen und an dessen Stelle ein neues Rathaus zu errichten.

Das aber stieß im Gemeinderat auf deutliche Bedenken von Tilly Grubwinkler und Gerhard Eisinger (beide Wählergemeinschaft Gemeinde Scheyern). Angesichts der aktuellen und womöglich künftigen Probleme, für Asylbewerber Unterkünfte zu finden, sei der Abriss des Gebäudes in Frage zu stellen. Das nämlich böte der Gemeinde bezüglich eventueller Unterbringungsquoten die Freiräume, entsprechend reagieren zu können und eine Belegung von Turnhallen auszuschließen. Die vom Staat geforderte gemeinnützige Verwendung wäre damit wohl auch gegeben. Das schaffe der Gemeinde überdies zeitlichen Spielraum, die Ortskernumgestaltung in Ruhe vorzubereiten. Da aber die Dauer einer eventuellen Belegung mit Asylanten nicht verbindlich feststeht, sieht Bürgermeister Manfred Sterz (FW) das Projekt auf unbestimmte Zeit gefährdet. Das aber stieß auf große Akzeptanz der Scheyerer Bürger, die mit Engagement und Ideen beteiligt waren. Nach eingehender Diskussion einigte man sich darauf, die Planung für den Ortskern wie ursprünglich vorgesehen fortzuführen, da bis 16. Januar dem Freistaat Bayern ein Nutzungskonzept vorliegen muss. Ist das nicht der Fall, fällt die Liegenschaft wieder an den Freistaat zurück. Die Planung aber bedeutet nicht den sofortigen Abrissbeginn, sondern bildet die Grundlage für das mit der Ortskerngestaltung beauftragte Planungsbüro. Insofern könne man immer noch kurzfristig auf neue Entwicklungen reagieren, so die Formel, auf die sich der Gemeinderat letztlich einstimmig einigte.

Etwas Diskussionsbedarf gab es auch noch bezüglich der Nutzungsvorschläge für die ehemalige Waldbauernschule und dem neuen Rathausgebäude. Für den historischen Gebäudeteil sind im Erdgeschoss eine Gastronomie, eventuell als Doppelnutzung für Bürgercafé und Ratskeller vorgesehen. Im Obergeschoss werden eine öffentliche Bücherei, Multifunktionsräume, im Dachgeschoss ein Bürger- beziehungsweise Sitzungssaal untergebracht. Der Neubau beherbergt das Verwaltungsgebäude und Rathaus. Damit kann das Planungsbüro mit den Planungen starten, das umgebende Areal folgt später.