Neuburg
"Bedarf zu hundert Prozent gedeckt"

In Neuburg fehlen keine Kindergartenplätze mehr Bald 13 Einrichtungen für 910 Kinder

09.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:20 Uhr

Foto: Winfried Rein

Neuburg (r) Einen Kindergarten neu eröffnet und den Bau eines weiteren begonnen - mit einem Doppelschlag erhöht die Stadt Neuburg ihr Betreuungsangebot. Derzeit liege keine einzige Fehlmeldung vor, "die Stadt kann den Bedarf zu 100 Prozent decken", sagte OB Bernhard Gmehling am Freitag.

Zu den elf Kindergärten in der Stadt kommt ab sofort der Marstall als zwölfte Einrichtung. Wenn der neue Kindergarten auf dem Donauwörther Berg 2017 öffnet und St. Peter erweitert ist, steigt das Angebot von derzeit 700 auf 910 Plätze.

Die Stadt Neuburg setze damit "ein Zeichen für den Stellenwert der Kinderbetreuung", bekräftigt der Oberbürgermeister. Nach der 2014 aufgetretenen Mangelsituation habe man sofort reagiert und Projekte umgesetzt, so Bernhard Gmehling. Immerhin seien in zweieinhalb Jahren 1000 Neubürger in die Stadt gezogen.

Am Freitag gab der OB den symbolischen Startschuss für den neuen BRK-Kindergarten im Marstall. Die Stadt hat den historischen Komplex für 450 000 Euro umrüsten lassen, die Regierung förderte mit 210 000 Euro. Mit dem Roten Kreuz als Träger betreut Leiterin Silvia Kurz mit ihrem Team 50 Kinder in zwei Gruppen.

Die frühere Schule und Maschinenring-Zentrale hat komplett neue Versorgungsleitungen und Sanitäranlagen bekommen. Ein Drittel des Marstallhofes ist Spielbereich geworden, einige Parkplätze sind verschwunden. Der BRK-Kreisverband führt die benachbarte Kinderkrippe in der Amalienschule und übernimmt 2017 den Kindergarten "Sonnenhügel" im Ostend.

Damit konzentriert sich der Wohlfahrtsverband stärker auf den Bereich Kinder- und Jugendbetreuung. "Das wird unsere zweite Säule", erklärt Kreis-Geschäftsführer Robert Augustin, "deutschlandweit führt das Rote Kreuz mehr Plätze in der Kinderbetreuung als in der Seniorenpflege."

Am Freitag war gleichzeitig Baustart für den neuen Kindergarten im Baugebiet Neuburg-West. Für drei Millionen Euro entsteht in exponierter Lage am Westrand ein ausgedehntes Haus in Beton- und Holzbauweise mit Spiel- und Ruhezonen innen und außen. Kindergartenleiterin Cosima Wagner soll im September vom Ostend auf den Donauwörther Berg umziehen und letztlich 125 Buben und Mädchen in fünf Gruppen betreuen. Alle Erzieherinnen des städtischen Kindergartens gehen mit. "Den Namen 'Sonnenhügel' nehmen wir auch mit, der passt hier hervorragend", freut sich die Leiterin. Die neue Adresse lautet dann "Max-Hitzler-Straße 1" in Anlehnung an das Neuburger Künstleroriginal.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling zollte der Regierung (970 000 Euro Zuschuss) und dem eigenen Bauamt für die gelungene Planung Respekt. "Der erste Bau ohne externe Architekten", stellt der OB fest. Die Baufirma Roland Hirsch (Egweil) will den Rohbau auf Hochtouren angehen.

Der nahe Masten mit einer 110 000-Volt-Leitung stellt aus Sicht der Stadtverantwortlichen keinerlei Belastung dar. Einen Leitungsabschnitt hatte die Stadt für eine Million Euro in den Boden verlegen lassen - in einem Stahlmantel mit Betoneinschluss. Die verbleibende elektromagnetische Strahlung liege unter den (strengsten) Schweizer Werten. Bernhard Stöckl vom Stadtbauamt: "Die Strahlung von einem Handy daheim ist wesentlich stärker."