Raitenbuch
Bedarf kontinuierlich gestiegen

Am Sonntag wird die neue Kinderkrippe in Raitenbuch eingeweiht Tag der offenen Tür

15.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:18 Uhr

Schon unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Raitenbuch auf Kinderbetreuung gesetzt, damit die Eltern ihrer Arbeit nachgehen konnten. - Foto: Archiv Dengler

Raitenbuch (dno) Mit einem Tag der offenen Tür wird am Sonntag die neue Kinderkrippe in Raitenbuch eingeweiht. Der offizielle Teil mit Grußworten und der kirchlichen Segnung beginnt um 12.45 Uhr. Ab 14 Uhr ist die gesamte Bevölkerung zur Besichtigung der Krippe und des Kindergartens eingeladen.

Wenn man in den Annalen blättert, stellt man fest, dass der Kindergarten Raitenbuch auf eine über 70-jährige Geschichte zurückblicken kann. Bereits 1945 versammelte die ausgebildete Kindergärtnerin Erika Pschierer die vielen Kinder um sich, um den Eltern in dem bäuerlich geprägten Ort eine ungestörte Feldarbeit zu ermöglichen. Leider musste sie sich später um die eigene Landwirtschaft kümmern. Aber sie fand in ihrer Schwägerin Luise Saazer eine Nachfolgerin, die ihr Werk fortsetzte.

Ab 1949 wurde Erika Pschierer durch die Niederbronner Schwestern unterstützt, die sich fortan - bis 1992 - um den Kindergarten und die ambulante Krankenpflege kümmerten. Allerdings mussten sie sich zunächst zwei Jahre lang das sogenannte Pfarr-Marie-Haus mit den Kindern teilen. Als 1951 durch den Neubau das alte Schulgebäude gegenüber dem Pfarrhaus (jetziges Versicherungsbüro) frei wurde, erhielten die Kinder und Schwestern endlich eine ordentliche Bleibe. 1964 konnte die Gemeinde - nach dem Abschluss wichtiger Straßenbaumaßnahmen und dem Bau eines neuen Schulhauses - auch einen neuen Kindergarten mit Schwesternwohnheim sowie Räumen für die ambulante Krankenpflege fertigstellen. Ab diesem Zeitpunkt lagen nicht nur die Trägerschaft, sondern auch die Verantwortung für die Immobilie, die gesamten Sachkosten und auch die Personalverantwortung bei der Gemeinde. Das war damals ein mutiger Schritt, weil zu diesem Zeitpunkt in der gesamten Diözese Eichstätt erst vier Gemeinden (und ebenso viele Städte) die Trägerschaft für ihre Kindergärten übernommen hatten. Als Mitglied im Verband katholischer Kindertageseinrichtungen und in Zusammenarbeit mit der örtlichen Kirche werden die Kinder seitdem weltoffen nach christlichen Grundsätzen erzogen.

In den 1990er-Jahren zeigte sich durch die überdurchschnittliche Erhöhung der Einwohnerzahl und durch die weiter steigenden Geburten, dass die beiden Gruppen im Kindergarten nicht ausreichten. So wurde 1992 ein Anbau erstellt, der bis 2004 für die dritte Gruppe genutzt wurde.

In den letzten Jahren ist der Bedarf an Plätzen für die Schulkinderbetreuung und für die Krippenkinder (bis zu drei Jahre) kontinuierlich angestiegen, sodass sich der Gemeinderat entschieden hat, den freien Gruppenraum zu einer Krippe umzubauen. Nach den Vorgaben des Planers Karl Enzenhöfer hat der umgestaltete Bau einen modernen Zuschnitt erhalten. Ein Gruppenraum und ein Schlafraum sind die Herzstücke der neuen Kinderkrippe. Das ehemalige ambulante Schwesternzimmer wurde zu einem Sanitär- und Wickelraum umfunktioniert. Ein Besprechungs- beziehungsweise Warteraum ermöglicht es den Eltern, sich in der Eingewöhnungsphase des Kleinkindes unauffällig zurückzuziehen. Geplant, aber noch nicht umgesetzt ist eine Freifläche - abgetrennt vom Bereich für die größeren Kinder.