Pfaffenhofen
Bedarf an Gästeführern

12.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:25 Uhr

Pfaffenhofen (iso) Als Vorsitzender des Tourismusverbands Hallertau ist Rainer-Bülent Nowak seit etwa einem Jahr im Amt.

Im Interview nimmt er Stellung zur aktuellen Entwicklung.

Herr Nowak, wie schätzen Sie die Steigerung der Übernachtungszahlen im ersten Halbjahr dieses Jahres ein?

Rainer-Bülent Nowak: Neun Prozent mehr Übernachtungen bedeuten nicht automatisch neun Prozent mehr Tourismus. Beim Tourismusverband Hallertau laufen die meisten Anfragen in Bezug auf Übernachtungen von Firmen auf, die für ihre Monteure oder Mitarbeiter auf der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten sind.

Sie wollten bei Ihrem Antritt an der Spitze des Tourismusverbands kräftig anschieben: Was haben Sie erreicht?

Nowak: Wir haben eine Steigerung der Tagesgäste, die mit Bussen anreisen. Die Gäste kommen überwiegend aus Bayern und Baden-Württemberg, aus einer Entfernung von maximal etwa 200 Kilometern. Es sind auch erste Gäste da, die den Jahreswechsel in der Hallertau verbringen. Busunternehmen kündigen uns sofort weitere Reisen an, wenn sie einmal hier waren. Die Busunternehmen wünschen sich Gästeführer, die die Hallertau authentisch präsentieren. Sehr gut kommt unser Service an, die Führungen individuell zu planen. Erfreulich ist, dass bereits mehrere Gaststätten den Service auf Busse ausgedehnt haben. Hier allerdings erwächst dem Tourismusverband ein Problem: Es besteht ein Bedarf an qualifizierten Gästeführern.

Welche Möglichkeiten sehen Sie außerdem, den Tourismus anzukurbeln?

Nowak: Der Radltourismus ist noch stark ausbaufähig. Hier liegt noch viel im Argen. Es sind noch nicht alle Beteiligten bereit mitzumachen. Wir haben schöne Radwege in der gesamten Hallertau. Diese sind in Insiderkreisen ein Geheimtipp. Wir versuchen ein Gesamtpaket anzubieten, für zwei bis drei Tage. Allerdings sei auch nicht verschwiegen, dass sich unsere Gastronomie teilweise hart tut, diesen Markt zu erschließen. Wir arbeiten intensiv daran!