Heideck
Bebauungsplan mit 40 Jahren Verspätung

Entwurf des Ingenieurbüros Klos macht in Schloßberg den Bau von elf Einfamilienhäusern möglich

29.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:09 Uhr

Einen Bebauungsplan für den westlichen Ortsteil von Schloßberg hat jetzt das Spalter Ingenieurbüro Klos vorgestellt. Als äußerst schwierig betrachtet Manfred Klos dabei die sehr schmalen Straßen und die starke Hanglage, die den Bau eines Wendehammers erschwert - Foto: Bader

Heideck (HK) Für Schloßberg soll es einen Bebauungsplan geben – für zwei Straßenzüge, an denen schon seit 40 Jahren Häuser stehen. Die Stadtratsmitglieder haben dem Entwurf des Planers Manfred Klos in der jüngsten Sitzung zugestimmt.

Der Beschluss macht nun im Westen Schloßbergs den Bau elf neuer Häuser möglich. „Ziel ist, dass freie Flächen bebaut werden dürfen, was ohne diesen Bebauungsplan nicht erlaubt wäre“, erklärt Heidecks Kämmerer Roland Hueber. Zwar habe es bereits in den 70er Jahren einen ersten Entwurf eines Bebauungsplans gegeben, doch der sei nie rechtskräftig geworden. Trotzdem durfte damals gebaut werden. „Wer jetzt allerdings bauen will, wäre er rechtlich im Außenbereich des Ortes und würde keine Genehmigung bekommen.“

Um das zu umgehen, hat Manfred Klos vom gleichnamigen Ingenieurbüro jetzt einen Entwurf vorgestellt, der sich am 40 Jahre alten Vorentwurf orientiert. Demnach seien entlang der beiden Straßenzüge neben den bereits bebauten Grundstücken noch bis zu elf neue Einfamilienhäuser möglich. „Wir hätten dann sowohl große als auch einige kleinere Grundstücke – und können natürlich noch variieren“, so Klos.

Das größte Problem seien allerdings die beiden sehr schmalen Straßen in dem Gebiet. „Ausweichen ist da schwer“, sagt Klos. Wenn dort etwa ein Müllauto unterwegs ist, könne es nirgends wenden. „Ich habe keine Ahnung, wie das bisher geklappt hat, aber es hat funktioniert“, sagt Klos. Ein Wendehammer sei zwar eigentlich vorgeschrieben, „aber wir können keinen bauen, weil nach dem letzten Bauplatz der Hang sehr steil abfällt“, so Klos. Wenn man nicht mit großen Abstützungen arbeiten wolle, könne er nicht versichern, dass der Hang nicht samt Wendeplatz abrutscht. Wolle man dennoch einen Wendehammer, sei es ein großer Eingriff in die Natur, so Klos. „Wir müssen deshalb abwägen und mit dem Landratsamt eine Lösung suchen.“

„Wenn es seitdem ohne gegangen ist, wird es auch weiterhin gehen – man muss es nicht übertreiben“, betonte Manfred Ortner (CWG) und sprach damit Thomas Schermer (CSU) aus der Seele: „Wir müssen nicht nach einem Problem suchen.“ Reinhardt Siegerts (CWG) Vorschlag, zumindest an Parkbuchten für Besucher zu denken, nahm Klos bereitwillig auf. Bis zu fünf Plätze seien entlang der Straße möglich. Der Entwurf wurde einstimmig gebilligt, der nötige Grünordnungsplan der Landschaftsplaner Baader Konzept wird in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt.

Im Weiteren hat sich der Stadtrat mit der Vergabe der Aufträge zur Umgestaltung des Kriegerdenkmals in der Selingstädter Straße befasst. Die Baumfällarbeiten hat die Landschaftsplanerin Lucia Ermisch mit 13 000 Euro veranschlagt. Um die Hälfte, also für 6500 Euro, wurden sie vergeben. Dafür sind die gestalterischen Arbeiten deutlich teurer: „Hier geht es um das Pflaster, die Wegsanierungen, die Entfernung der Wurzelstöcke, die Neubepflanzung und den gegenüberliegenden Gehweg“, erklärte sie. Hier hatte Ermisch Kosten in Höhe von 74 500 Euro prognostiziert. Das billigste Angebot waren allerdings 82 000 Euro. „Es sind sehr kleinteilige und Arbeiten“, begründete Ermisch die Kostensteigerung.