Wettstetten
Bebauungsplan "Langwiese" gebilligt

Bürgermeister Risch stellt Echenzellern geänderten Plan heute vor

02.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:22 Uhr

Wettstetten (agw) Die Aufstellung des Bebauungsplans "Echenzell - An der Langwiese" nahm neben der Diskussion über das "Modell Rednitzhembach" (wir berichteten) in der jüngsten Gemeinderatssitzung einen weiteren großen Teil des Abends ein.

Zwölf Privatleute und 16 Träger öffentlicher Belange hatten dem Gemeinderat im Vorfeld ihre Einwendungen und Anregungen mitgeteilt - über die einzeln abgestimmt wurde. Insgesamt habe man beim Bebauungsplan "ausgemistet", sagte Bürgermeister Gerd Risch, und einige Details rausgenommen. "Denn was ich regele, muss ich auch überprüfen", so Risch. Es handele sich nun um einen sogenannten Einfachen Bebauungsplan. Einwendungen von privater Seite gab es vor allem zu den Themen Baufenster, der nötigen Grundstücksfläche pro Wohneinheit und zu den verschiedenen Formen von Anlagen zur Nutzung solarer Strahlungsenergie. Eine beantragte Zugabe eines Ackerstücks als Bauland lehnte der Gemeinderat ab. Von den Trägern öffentlicher Belange lobte die Bayerische Landesregierung, dass beim neuen Bebauungsplan "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" zum Tragen komme, das heißt, eine innerörtliche Verdichtung gefördert werde. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bat darum, im Plan zu vermerken, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft ein Baudenkmal, nämlich die spätmittelalterliche Filialkirche Sankt Ägidius, befindet. Der Bebauungsplan mit den eingearbeiteten Änderungen wurde von den Gemeinderäten einstimmig gebilligt. Bürgermeister Risch wird den Echenzeller Bürgern den neuen Bebauungsplan am heutigen Montag um 18.30 Uhr im Echenzeller Feuerwehrhaus vorstellen. Ab dem 10. April liegt der Plan im Bauamt in Wettstetten aus.

Der Gemeinderat legte zudem einige Grundsatzentscheidungen fest, die zukünftig für alle Bebauungspläne mit Ausnahme der Gewerbegebiete und Feuergalgen I und II gelten sollen: Es gilt jeweils die zur Zeit der Antragstellung gültige Stellplatzordnung, die Einfriedung der Grundstücke zur Straße soll durch durchsichtige Zäune ohne große Verzierungen erfolgen und eine Pflasterung der Einfahrten mit versickerungsfähigem Material wird mit halbem Wert auf die GRZ angerechnet.

Durch die Einführung des regionalen Gemeinschaftstarifs werden laut Risch zusätzliche Kosten von 2000 Euro im Jahr als Defizitausgleich anfallen, ansonsten bleibe für Wettstetten alles beim Alten - außer dass man nun mit einem Ticket per Bus und Bahn nun "zum Beispiel bis nach Neuburg durchrauschen kann", so der Bürgermeister. Die Preise der Einzelfahrscheine in die Stadt bleiben gleich, nur die Jahreskarten würden geringfügig teurer.

Die beim Bau des neuen Kindergartens im Neubaugebiet "Am Feuergalgen II" vom Bauausschuss ausgewählten Materialien wurden vom Gemeinderat bestätigt. Die Außenfassade wird demnach im zweistöckigen Bereich mit Lärchenholz verkleidet, der einstöckige Bereich mit anthrazitfarbenen Faserzementplatten.

Beim neuen Gewässerkonzept handele es sich zwar nur um Empfehlungen auf freiwilliger Basis, aber da könne man sich durchaus Maßnahmen im Sinn des Naturschutzes vorstellen. Diese würden mit 75 Prozent gefördert, Grunderwerb eingeschlossen. Allerdings erhalte die Gemeinde, wenn sie diese Förderungen beanspruche, keine Punkte aufs Ökokonto, was vom Gemeindetag schon mehrfach bei der Bayerischen Landesregierung moniert worden sei.