Gerolsbach
Bebauungsplan Alter Sportplatz aufgehoben

Maurer vermutet, damit sollen Schwarzbauten leichter zu legalisieren sein: UB stimmen geschlossen dagegen

19.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Gerolsbach (SZ) Der Bebauungsplan Alter Sportplatz ist Geschichte. Der Gerolsbacher Gemeinderat fasste am Montagabend bei Gegenstimmen der vier UB-Räte den Satzungsbeschluss für die Aufhebung. Damit gelten in der relativ neuen Siedlung künftig nicht mehr spezielle Festsetzungen, sondern die allgemeinen Vorgaben der Baugesetzgebung, die unter anderem verlangt, dass sich Bauvorhaben an der sie umgebenden Bebauung orientieren müssen.

Vor allem Stefan Maurer lehnte die Aufhebung des Bebauungsplans strikt ab. Das Ganze beschließe der Gemeinderat ja nur deshalb, „damit Schwarzbauten leichter zu legalisieren sind“, meinte der UB-Chef. „Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, was hier in dem Gremium passiert.“

Worauf Maurer damit anspielte, war klar: Ein Gebäude in der Siedlung entspricht nicht den Vorgaben des Bebauungsplans – es ist zu klein, das Dach ist zu niedrig. Gebaut wurde es im Freistellungsverfahren – was in diesem Fall offenbar nicht angebracht war. Mit dem Bau beauftragt war die Firma von Bürgermeister Martin Seitz (wir berichteten).

Doch diese Vorgeschichte war am Montagabend kein Thema mehr. In den letzten Stellungnahmen der Behörden zum Aufhebungsverfahren waren auch keine ablehnenden Formulierungen mehr enthalten. Das Landratsamt schrieb, die Aufhebung sei hinnehmbar, da ja nur noch eine Parzelle im Alten Sportplatz unbebaut sei.

Annette Schütz-Finkenzeller (UB) wies darauf hin, dass das Landratsamt die Aufhebung aber schon auch als nachteilig ansehe. Außerdem sei die Aufhebung des Bebauungsplans nicht fair den Bauherren gegenüber, die bisher in der Siedlung gebaut und „sich schön brav an alles gehalten haben“. Bereits vor zwei Jahren hatte der Gerolsbacher Gemeinderat zahlreiche ältere Bebauungspläne aufgehoben. Einwände der Anwohner hatte es damals wie heute nicht gegeben.