Greding
Bayernweit einzigartiger Bestand von Zerreichen

21.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:18 Uhr
Den Zweig einer Zerreiche hat Forstrat Peter Tretter zur Ausschusssitzung nach Greding mitgebracht. Ihm und dem Revierförster Josef Adam (rechts) zufolge ist der Bestand von rund 30 Meter hohen Bäumen im Stadtwald bayernweit einzigartig. −Foto: Luff

Greding - Kaufen kann sich die Stadt Greding dafür nichts.

Aber wenigstens ist es eine schöne Randnotiz in einer Zeit, in der es im Wald und auf dem Holzmarkt insgesamt so problematisch zugeht wie lange nicht. "Das ist etwas sehr Besonderes", sagte Forstrat Peter Tretter in der Sitzung im Rathaus und hielt einen Zweig nach oben. Auch für Laien unschwer erkennbar: Es handelte sich um eine Eiche. Doch nicht um irgendeine, wie der Experte schwärmte. Sondern um eine Zerreiche, deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet eher im Süden ist, sie bevorzugt submediterranes Klima. Auch deshalb sei sie von vereinzelten Ausnahmen abgesehen hierzulande eher als Strauch anzutreffen. Nicht als großer Baum. Außer in kleinen städtischen Waldstücken bei Kraftsbuch und Hausen, wo Tretter auf den Baum stieß. Und nicht nur auf diesen, sondern auf einen großen Bestand. Bis zu 30 Meter hoch. "Ich wüsste nicht, dass so etwas bayernweit noch einmal vorkommt", sagte er. Einer seiner Vorgänger müsse die Bäume gepflanzt haben.

Die zweite gute Nachricht: "Endlich ist der Erholungswald durch", gab Tretter bekannt. Für 128 Hektar am Gredinger Galgenberg in Richtung Attenhofen hatte die Kommune den entsprechenden Antrag gestellt. Im Januar 2013, also in einer Zeit, in der einige Mitglieder des jetzigen Stadtrats noch lange nicht daran dachten, überhaupt für das Gremium zu kandidieren. Die besonderen Leistungen der Besitzer eines Erholungswalds erkennen der Freistaat Bayern, die Europäische Union und der Bund an, indem sie für Wiederaufforstung, Saat, Unterbau, Nachbesserung, Naturverjüngung, Jugendpflege und Jungdurchforstung eine höhere Zuwendung gewähren oder sogar nur dort bestimmte Maßnahmen fördern. Sprich: Es gibt mehr Geld für den Wald, obwohl die Bewirtschaftung, die im Gredinger Stadtwald die Bayerischen Staatsforsten - allen voran der Revierförster Josef Adam - übernehmen, kaum eingeschränkt ist.

luf