Bayerns Metallindustrie kann feiern

21.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:15 Uhr

München (DK) Die bayerische Metall- und Elektroindustrie (M+E) nimmt nächstes Jahr den Fuß vom Gas. "Der Höhepunkt des M+E-Aufschwungs ist überschritten", sagte Metallverbändechef Bertram Brossardt am Freitag in München. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich, dass in der Branche im 1. Halbjahr 2008 weitere 7000 Arbeitsplätze neu geschaffen werden könnten.

2007 war für die M+E-Industrie im Freistaat ein exzellentes Jahr. Die Produktion legte um 7,8 Prozent zu, die Gewinnquellen sprudelten. Laut Brossardt liegt die Nettoumsatzrendite bei 3,75 Prozent, jedes zweite Unternehmen verdiente sogar mehr als vier Prozent vom Umsatz. "Nur 4,5 Prozent der Unternehmen machten Verluste", sagte Brossardt. "Unsere Unternehmen ernten jetzt die Früchte ihrer Anstrengungen der letzten Jahre."

Vom Aufschwung profitiert hätten auch die Beschäftigten mit einer ordentlichen Tariferhöhung. Gewinner seien aber vor allem die Arbeitssuchenden. 17 000 neue Jobs seien in den Metall- und Elektrounternehmen seit Januar entstanden, ein Plus von 2,5 Prozent. "In der bayerischen M+E-Industrie sind wieder über 730 000 Mitarbeiter beschäftigt", sagte Brossardt, "das ist der Höchststand seit dem Jahr 2001." Brossardt wies deshalb Vorwürfe zurück, die Unternehmen würden Stammbelegschaften zu Gunsten von Zeitarbeitern abbauen. Vielmehr seien 6000 Leiharbeiter in die Stammbelegschaften übernommen worden.

Für 2008 erwartet Brossardt "etwas schlechtere Zahlen". Doch blicke die M+E-Industrie optimistisch ins neue Jahr. Nach der jüngsten Konjunkturumfrage der Branchenverbände VBM und BayME rechnen 18 Prozent der Betriebe mit einer weiteren Verbesserung ihres Exportgeschäfts, 16 Prozent erwarten neuerliche Zuwächse im Inland. 32 (Sommer: 43) Prozent der Unternehmen planen Erweiterungsinvestitionen. Mehr als ein Drittel der Betriebe wollen in den nächsten sechs Monaten zusätzliches Personal einstellen, nur jede zehnte Firma Stellen streichen.