Berlin
Bayerns Beamte verdienen am meisten

DGB-Studie zeigt deutliche Gehaltsunterschiede zwischen den Ländern

27.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:35 Uhr

Berlin (DK) Lehrer, Polizisten und andere Beamte verdienen in finanzschwachen Bundesländern wie Berlin, dem Saarland oder Rheinland-Pfalz deutlich weniger als in reichen Ländern. Bayerische Beamte bekommen im Ländervergleich die höchsten Gehälter, wie aus dem neuen Besoldungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur gestern in Berlin vorlag.

Nur die beim Bund beschäftigten Beamten liegen noch vor denen in Bayern.

Ein vom Land beschäftigter Gymnasiallehrer der Besoldungsgruppe A 13 zum Beispiel erhält nach den Berechnungen des DGB-Besoldungsreports im Bundesdurchschnitt derzeit ein Jahresbruttogehalt von 59 794 Euro. In Bayern sind es 62 736 Euro, in Baden-Württemberg 61 307 Euro. Unter dem Bundesschnitt liegen etwa Berlin (57 061), Rheinland-Pfalz (57 928), das Saarland (58 172), Brandenburg (58 396), Bremen (58 589), Schleswig-Holstein (58 874), Hamburg (59 316), Sachsen-Anhalt (59 452) und Nordrhein-Westfalen (59 590). Bundesbeamte dieser Besoldungsgruppe bekommen laut DGB-Report 6913 Euro brutto mehr als ihre Kollegen beim Dienstherrn Berlin - auch wenn sie ebenfalls in Berlin leben und arbeiten.

DGB-Vize Elke Hannack sagte: "Mit der Besoldung nach Kassenlage muss endlich Schluss sein, denn damit büßt der öffentliche Dienst weiter an Attraktivität ein und kann sich kaum für künftige Herausforderungen wappnen." Schon heute fehle qualifiziertes Personal in einer Größenordnung von bis zu 110 000 Beschäftigten, sagte Hannack unter Berufung auf eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Für Beamte können Gewerkschaften keine Tarifverträge abschließen. Ihre Dienstherren übertragen die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst in der Regel auf sie, machen dabei aber häufig Abstriche. Seit 2006 können die Länder wie der Bund entscheiden, ob und wie sie die Tarifabschüsse für die eigenen Beamten übernehmen wollen.