München
Bayerns Ärzte-Präsident: medizinische Fakultät für Passau

22.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:24 Uhr

Fünf Bewerber auf einen Studienplatz für Medizin: Alltag an deutschen Universitäten. Mehr Plätze wollen daher Bayerns Ärzte am kommenden Wochenende in Nürnberg fordern. Dafür hat ihr Präsident Niederbayern im Blick.

Zur Lösung des Ärztemangels unter anderem in den ländlichen Regionen hat Bayerns Ärzte-Präsident Gerald Quitterer eine medizinische Fakultät für die Passauer Universität gefordert. Nachdem in Augsburg eine solche Einrichtung aufgebaut wurde, „können wir jetzt über Passau sprechen“, sagte der Präsident der Landesärztekammer am Montag in München. Es brauche mehr Studienplätze im Freistaat. Die geplante Hochschule für Gesundheitswissenschaften im niederbayerischen Metten mit Bachelor- und Masterabschlüssen kritisierte Quitterer dagegen. „Die Ausbildung muss universitär bleiben.“

In Bayern gibt es derzeit fünf Medizin-Fakultäten. Im neuen Jahr kommt mit Augsburg ein neues Universitätsklinikum dazu. In der schwäbischen Stadt sollen bis 2020 rund 500 neue Ärzte ausgebildet werden.

Die Landesärztekammer sprach sich dafür aus, den Beruf noch attraktiver zu machen, um den Ärztemangel zu bekämpfen. Wer zum Beispiel aus Niederbayern komme und Landarzt in seiner Heimat werden wolle, müsse auch ohne gute Noten in der Schule Medizin studieren können. „Wir müssen dringend weg vom Einser im Abitur“, forderte Quitterer. Während Hausarztpraxen und Kliniken mehr Mediziner benötigten, sei die Zahl der Ärzte in Teilzeit und in Angestelltenverhältnissen gestiegen.

An diesem Freitag beginnt in Nürnberg der Bayerische Landesärztetag. 180 Delegierte und Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) werden erwartet. Themen der dreitägigen Versammlung sollen die Möglichkeiten der Fernbehandlung durch digitale Medien (Telemedizin) und die Überlastung der Notaufnahmen sein.

dpa