Ingolstadt
Bayern, Bier, Wahlkampf

Stadtteilfest der CSU in Münchener Straße: Kandidaten diskutierten mit Bürgern

19.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:26 Uhr

Ingolstadt (DK) Fünf Hiebe - dann floss das Bier.

Am Sonntag zapfte CSU-Landtagsdirektkandidat Alfred Grob beim 15. Stadtteilfest des Ortsverbands Münchener Straße das Fass an. Neben ihm waren auch Bezirkstagskandidat Michael Kern und Bezirkstags-Listenkandidatin Nicole Wittmann unter den Gästen. Gelegenheit für die Besucher, die Politiker persönlich kennenzulernen.

Mit Bier und Schweinebraten: Wahlkampf kann auch ganz gemütlich ablaufen. Dabei schauen die neuesten Umfrageergebnisse nicht gerade rosig aus. Es werde reichen, zeigt sich Kripo-Chef Grob optimistisch. "Die Art und Weise, wie Themen behandelt wurden von CSU/CDU, hat sehr viel Politikverdrossenheit ausgelöst" - das müsse man wieder besser machen. Eine starke Mitte sei wichtig. "Man muss die Wähler überzeugen, dass gegen etwas zu sein, kein Programm ist". Es nütze nichts, gegen die AfD zu schimpfen, sondern im Wettstreit der Argumente besser zu sein. Migrationspolitik sei ein großes Thema, aber nicht das einzige.

Dennoch ist es präsent, auch unter den Besuchern des Stadtteilfests. "Wenn jemand Asylrecht hat, muss er bedingungslos integriert werden", fordert Grob. Man solle besonders die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaats bewahren - sei es im Bleiberecht oder im Strafrecht. Grob, der seit 33 Jahren im Polizeidienst ist, möchte das Thema "Innere Sicherheit" politisch besetzen: Grenzkontrollen brächten Sicherheit ins Land, "ganz unabhängig von Schleusungskriminalität". Grob möchte erst einmal die Wahl abwarten, klar sei, dass die CSU einen Koalitionspartner braucht. "Bei dem Fest braucht es keine großen politischen Statements, das wollen die Leute gar nicht diskutieren". Wichtig sei es, Politik mit den Leuten zu machen.

Auch Bezirkstags-Listenkandidatin Nicole Wittmann möchte nach eigener Aussage die Sorgen der Bürger aufgreifen. Bezahlbarer Wohnraum sei eine davon. Da sie selbst in dem Stadtbezirk aufgewachsen ist, fühlt sie sich dem Stadtteilfest besonders verbunden. Wittmann sagte, ihr liege persönlich auch Kultur- und Heimatpflege am Herzen: "Es ist wichtiger denn je, uns mit unserer Kultur zu identifizieren. " Auch Bezirkstagskandidat Michael Kern kommt seit Jahren zum Fest - für ihn ist klar: Man müsse den Zusammenhalt betonen und gegen Ausgrenzung, gleich welcher Art, vorgehen. Auch er sprach mit Besuchern über Betreuungsplätze für Kinder, Pflege und die Verkehrslage.

"Es ist eine gemütliche Runde und man hat die Gelegenheit, die Politiker und ihr Programm kennenzulernen", erklärte Besucher Martin Piecha. Ihn interessieren viele Fragen um die Stadt Ingolstadt, allen voran die Verkehrspolitik und der Wohnungsbau: "Man hat das Gefühl, die Stadt erstickt. " Sein Freund Andreas Pantak macht sich Sorgen über die Digitalisierung an Schulen Sorgen. Oder auch wie die Gesellschaft die Flüchtlingsentwicklung in der Stadt aufnehme. Alles Fragen, denen sich die Politiker an diesem Nachmittag stellten.

"Wir versuchen, hier keinen offensiven Wahlkampf zu machen", erklärte Ortsvorstand Stephan Ertl. Die Gespräche mit den Kandidaten sollten nicht im Vordergrund stehen. Neben reichlich Essen und Trinken gab es einen Luftballon-Wettbewerb, ein Stadtteil-Quiz und eine Taekwondo-Vorführung. Die Ingolstädter Jagdhornbläser und eine Bläsertruppe der Jungen Union untermalten den Nachmittag musikalisch.

Anna Hausmann