Gaimersheim
Bayerischer Klassiker auf der Schulbühne

Oberstufentheatergruppe des Gaimersheimer Gymnasiums begeistert mit dem "Brandner Kaspar"

18.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Gerissenes Schlitzohr: Beim Kartenspiel legte der Brandner Kaspar (Christopher Erdös) die Boandlkramerin (Tamia Hainzinger) zur großen Freude des Publikums rein. - Foto: Schneider

Gaimersheim (DK) Mit ihrer Eigeninterpretation des Stücks "Brandner Kaspar", das auf der Erzählung von Franz Kobell basiert, hat die Oberstufentheatergruppe des Gaimersheimer Gymnasiums zwei humorvolle Theaterabende geboten. Über 700 Besucher waren von der Darbietung der ManiacTs begeistert.

Die ManiacTs entführten das Publikum in das Bayern des 19. Jahrhunderts: In einem kleinen bayerischen Ort lebt der schlitzohrige Brandner Kaspar (Christopher Erdös), der im 72. Lebensjahr von der Boandlá †kramerin (Tamia Hainzinger) aus dem Leben geholt werden soll. Er schafft es jedoch, den Tod mit einer List beim Kartenspiel zu täuschen, und bekommt dadurch weitere 18 Jahre auf der Erde bei seiner geliebten Enkeltochter Marei (Constanze Ludwig).

Dieses "Geschenk" führt zu großem Durcheinander im Ort - und auch im Himmel, was an seinem 75. Geburtstag aus dem Ruder läuft. Denn schließlich hätte schon längst die Bürgermeisterin des Ortes, die Senftlare (Emilia Eißmann), das Anwesen Brandners erwerben sollen. Auch Theres (Sabrina Beck) erkennt seltsame Entwicklungen in Brandners Lebensweise. Dessen Enkelin steht zudem zwischen zwei Männern, von denen sie Flori (Tobias Bihr) liebt und den Jäger Simmerl (Julius Schweickert) nicht vergraulen will.

Im Himmel fällt inzwischen der heiligen Portnerin Petra (Jana Gider) das Fehlen Brandners auf, was die drei für die Aufnahme eingeteilten Damen Erzengelin Michaela (Lara Reif), die Turmaiere (Franziska Raml) und die selige Natweinia (Julia Haas) gewaltig ins Schwitzen bringt. Auch die drei Hilfsengel Gisela (Klara Mowitz), Annamirl (Melanie Sittner) und Traudl (Bianca Burmeister) müssen mit anpacken, obwohl sie genug mit der Himmelsaufnahme von neuen Touristen zu tun haben. Die Ausweisung aus dem bayerischen Himmel läuft über die Koordinatorin Bernadett (Christine Werner), die die Nichtbayern in hohem Bogen hinauswirft. Als dann auch noch die Preußin von Zieten (Annabell Blaschke) zum Beschweren kommt, nimmt das ganze "Unheil" seinen Lauf.

Die Regie lag in den Händen von Hans-Peter Schneider, der von Tamia Hainzinger tatkräftig unterstützt wurde. Passende Musik bot der Schulchor. Von Trink- über Jäger- bis hin zu Freudenliedern studierten die Musiker eine abwechslungsreiche Bandbreite ein, die die Handlung ergänzte und sich stimmig in die Inszenierung einbettete. Musikalisch unterstützt wurde der Chor von der Akkordeonspielerin Maria Müller-Leimbach und den Bläsern Franz und Paul König, die tolle Stücke vorbereitet hatten. Bereits im dritten Jahr gestaltete die Bühnenbaugruppe um Björn Keidel das Bühnenbild, das von der Technikgruppe um Martin Putschögl passend in Szene gesetzt wurde.

Am Ende der letzten Aufführung wurden mit tosendem Applaus nicht nur alle Beteiligten belohnt, sondern auch die bald ausscheidenden Schüler der Q12 verabschiedet. Diese haben das Schultheater und damit die Schulfamilie über Jahre hinweg mit ihrem Engagement und Talent bereichert.