Paffenhofen (DK) "Drunt in der greana Au" zählt zu den bekanntesten bairischen Volksliedern. Bis ins 16. Jahrhundert reichen seine Wurzeln zurück. Nun gibt das Lied den Titel für eine neue CD aus dem Hause Sternschnuppe - mit "Bayerischen Kinderliedern". Das Album ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich. Nicht nur, weil alte Kinderlieder im neuen Gewand daherkommen - sei es durch neue frische Texte oder mit wilder Rhythmik -, sondern weil Sternschnuppe-Erfinder Werner Meier und Margit Sarholz (auch im wirklichen Leben ein Paar) zuvor mit ihrem mobilen Aufnahmestudio kreuz und quer durch Bayern gereist sind und sich Unterstützung von Kinderchören von sieben Musikschulen geholt haben: von Garmisch-Partenkirchen bis Rosenheim und von Regensburg bis Pfaffenhofen.
Jede Musikschule hat zwei Lieder eingesungen, ein altes und ein neues. Denn natürlich hat Sternschnuppe nicht nur die alten Lieder entstaubt und lustige Strophen dazugedichtet, sondern acht neue eigene Lieder als eine Art Beitrag zur lebendigen bairischen Volksmusik dazuerfunden. Titel wie "Heit stelln ma an Maibaum auf!" oder "Zipfel, Zapfel, Zäpfel". Ihren bekanntesten bairischen Hit landete Sternschnuppe mit "Die Kuah, de wollt ins Kino gehn", aus dem sie 2006 gleich ein ganzes Musical machten (Uraufführung in Ingolstadt), das seit zehn Jahren im Münchner Lustspielhaus rennt und rennt und rennt. "Das Bairische ist uns sehr nahe", sagt Werner Meier.
Die Idee zur neuen CD ist sicherlich in erster Linie der "Lust am Dialekt" geschuldet, aber auch der Tatsache, "dass zurzeit in der bairischen Musik sehr viel Bewegung ist. Es wird sehr viel probiert", erklärt Werner Meier. Und nennt als Beispiel nicht nur LaBrassBanda, sondern auch die Band Haindling, deren Kopf Hans-Jürgen Buchner schon seit Jahrzehnten vorführt, wie man das Bairische kunst- und kraftvoll erhalten kann - und durch andere Einflüsse stärken. Wie man traditionelle Melodien mit groovigen Arrangements (auf)mischen kann.
"Bei unserer CD ist ganz viel Rhythmik dabei", erklärt Werner Meier. Die hat er zusammen mit dem Multiinstrumentalisten Florian Riedl im Münchner Studio ausgetüftelt und gesampelt. "Mit Löffeln und Gabeln und allem, was wir gefunden haben." Anschließend tourten sie durch die bayerischen Musikschulen und nahmen mit den Kinderchören an je einem Nachmittag die Lieder auf. Ein straffes Programm: deutliche Aussprache, gute Verständlichkeit, Emotionalität. "Zwei Lieder CD-reif mit einem Kinderchor hinzubekommen, ist gar nicht so einfach", erklärt Werner Meier. Schließlich bestand ein hoher qualitativer Anspruch - für alle sieben Chöre gleichermaßen.
Die CD ist längst erschienen. Jetzt gibt es Live-Konzerte - mit den beteiligten Chören. In Grassau und Erding ("eine Mitsing-Orgie") fanden die ersten schon statt. Die nächsten Konzerte sind am 23. April in Rosenheim und am 24. April in Pfaffenhofen. Dann werden nicht nur die beteiligten Kinderchöre mit Margit Sarholz und Werner Meier auf der Bühne stehen, sondern auch Musiker aus der Region. "In Pfaffenhofen gibt es eine tolle Crew - mit 14 Musikern, davon viele Lehrer", erklärt Werner Meier. Beispielsweise spielt auch Reinhard Greiner mit, der alle Trompetenstücke für die Sternschnuppen-CD eingespielt hat und an der Pfaffenhofener Musikschule unterrichtet.
Das Konzert beginnt um 15 Uhr im Stockerhof. Im ersten Teil hört man bairische Kinderlieder von der aktuellen CD "Drunt in der greana Au", im zweiten Teil dreht sich alles um Sternschnuppe-Klassiker.
Karten für das Konzert gibt es u. a. in der Städtischen Musikschule Pfaf-fenhofen, Telefon (0 84 41) 78 22 60 (Reservierungen auch auf AB).
