Regensburg
Bayerische Sport-Heroen und Erinnerungen an Ludwig II.

Neue Inhalte im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg

03.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:42 Uhr
Glorreiche Zeiten: Im neuen Wintersportfilm, der im Haus der Bayerischen Geschichte zu sehen ist, berichtet Alois Schloder vom Bronzemedaillengewinn der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck. −Foto: altrofoto/Haus der Bayerischen Geschichte

Regensburg - Das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg hat die zweimonatige Schließung aufgrund der Corona-Pandemie zu Wartungsarbeiten und der Weiterentwicklung des Museums genutzt.

 

Unter anderem gibt es einen neuen Film über die Geschichte des Wintersports in Bayern, in dem einstige Heroen zu Wort kommen.

Am 5. Juni 2019 wurde das Museum am südlichen Ufer der Donau eröffnet. Auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern umfasst es die Zeit von der Gründung des Königreichs Bayern 1806 bis hin zur Gegenwart. Bis zur Schließung am 13. März dieses Jahres besuchten 460.000 Besucher die Einrichtung. Seit dem 19. Mai steht das Haus wieder offen - unter Einhaltung der üblichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen sowie einer Beschränkung der Besucherzahl. Die Dauerausstellung "Wie Bayern Freistaat wurde und was ihn so besonders macht" wurde nach den Worten von Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler um "weitere Schätze" ergänzt. Museumsdirektor Richard Loibl freut sich, dass viele Besucher mehrmals kommen und sich "jedes Mal einen neuen Schwerpunkt vornehmen".

Neu hinzugekommen ist in der Dauerausstellung ein "preußentauglicher" Dialekttest, der nun den gesamten deutschsprachigen Raum umfasst. Sportfans dürfen sich auf einen neuen Film über die Geschichte des Wintersports in Bayern freuen. Die einstigen Ski-Stars Rosi Mittermaier und Christian Neureuther sowie Alois Schloder, ehemaliger Kapitän der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise durch ein winterliches Bayern bis hin zu spektakulären Olympiaerfolgen. Im Kino im Sportkabinett, das einem Stadion nachempfunden ist, gibt es außerdem einen Film über den Aufstieg des FC Bayern München zu sehen.

 

Weitere neue Projekte befassen sich mit verfolgten Künstlern in der NS-Zeit und dem Thema atomare Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf. Auf besonderes Zuschauerinteresse dürften eine Planke aus dem Fischerboot stoßen, das Ludwig II. nach dessen Tod aus dem Starnberger See brachte sowie die Originalhülle des selbstgebauten Heißluftballons, in dem 1979 zwei Familien aus der DDR nach Bayern geflohen waren. Neu ist eine App, mit deren Hilfe sich Besucher ganz nach ihren Wünschen auf verschiedenen Rundgängen durch die Ausstellung führen lassen können. Sie ist kostenlos, und es gibt sie für iPhones und Android-Geräte.

Ein weiteres spannendes Projekt ist derzeit in Planung. Am 26. September soll im Donausaal die Ausstellung "Tempo, Tempo - 1920er in Bayern" eröffnet werden. Für Museumsdirektor Richard Loibl hatte dieses Jahrzehnt viele Parallelen zu heute: eine Zeit des Aufbruchs, aber auch der Krisen. Angedacht ist eine "ganz außergewöhnliche Schau mit einer neuen Filmproduktion mit vielen Stars".

Das Museum hat von Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr geöffnet (Montag Ruhetag). Der Eintritt kostet 5 Euro für Erwachsene und 4 Euro ermäßigt, für Studierende unter 30 Jahre ist er frei.

Uwe Ziegler