Weichenried
Bayerische Mannsbilder aus Weichenried

Herbert Gottwald, Hanns Kufer und Hans Moosmair sind ein eingespielter Dreigsang

08.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:45 Uhr

Der Weichenrieder Dreigsang ist seit sechs Jahren eine feste Größe der Volksmusikszene im Landkreis. Die Drei singen auf Geburtstagen, Hochzeiten und Hoagarten – und am Samstag bei „Volksmusik im Frühjahr“ im Pfaffenhofener Rathaus-Festsaal - Foto: oh

Weichenried (jh) Sie kennen sich schon seit einem Vierteljahrhundert, aber erst seit sechs Jahren treten sie als Weichenrieder Dreigsang miteinander auf die Bühne. Die Rede ist von Herbert Gottwald, Hanns Kufer und Hans Moosmair – drei Herren im besten Alter, für die Singen ein Stück Heimat bedeutet.

Am Samstag sind sie bei „Volksmusik im Frühjahr“ im Rathausfestsaal von Pfaffenhofen zu Gast. Als einer der Höhepunkte dieser inzwischen traditionellen Veranstaltung, die auch ein klarer Hinweis darauf ist, welchen Stellenwert die Volksmusik im Kreis inzwischen wieder einnimmt: einen ganz schön hohen. Angefangen hat für die drei echten bayerischen Mannsbilder aus Weichenried alles mit dem Singen in der Pfarrei, im Chor und im Männergesangsverein. Zwischen Hohenwart und Pörnbach geht es natürlich eher amateurmäßig zu. Lediglich Hanns Kufer ist als Mitglied einer Tanzband quasi Profi und begleitet mit der Gitarre – obgleich auch er behauptet, mit Notenblättern nichts anfangen zu können. „Wir proben ausschließlich nach Gehör und es wird einfach geübt, bis es sich gut anhört“, erklärt Gottwald.

Das Repertoire des Weichenrieder Dreigsangs erstreckt sich von klassischen Kirchenliedern bis hin zu frechen, gar hinterfotzigen Texten zu frischen Melodien – alles natürlich auf gut bayerisch. Es muss eben abgestimmt sein auf den jeweiligen Anlass, bei dem es sich um Geburtstage, Hochzeiten, Hoagarten oder jedes andere Beisammensein handeln kann. Einen Jodler oder ein Liebeslied wird man von den Dreien aber nicht zu hören bekommen – „das passt nicht zu uns.“ Ausschließlich auf Lieder aus der Hallertau beschränken sie sich jedoch keineswegs, viele Texte stammen aus dem Fränkischen, der Oberpfalz oder aus Österreich. Stolz sind Gottwald, Kufer und Moosmair auf ihren Auftritt beim Sänger- und Musikantentreffen in Schweitenkirchen, wo sie vor 600 Gästen den Markt Hohenwart vertreten durften.

„Die Leute haben mit überwältigender Resonanz auf den Text reagiert, das war sehr schön, denn unsere Lieder leben vom Text“, sagt Herbert Gottwald. Vom Mariensingen in Bergen bei Neuburg ist ihm die besondere Akustik der dortigen Kirche in Erinnerung geblieben. Und auch von kuriosen Erlebnissen weiß er zu erzählen. So kam bei einem gemeinsamen Angelausflug in den Bayerischen Wald eins zum anderen, und es wurden nicht nur abends die Wirtshausgäste musikalisch unterhalten, sondern am nächsten Tag – nach einer Gesangsprobe am Fischwasser – auch noch der Abendgottesdienst in der dortigen Kirche gestaltet.

Fast so spontan, wie es bei dem Ausflug gelaufen ist, funktioniert es auch zu Hause. „Wir machen keine Werbung, es läuft alles über Mundpropaganda und Empfehlungen“, sagt Gottwald. So werden es im Jahr dann schnell über 100 Auftritte, einer davon an diesem Samstag bei „Volksmusik im Frühjahr“.

Ab 19.30 Uhr sind die drei Weichenrieder neben der Familienmusik Servi und der elfjährigen Hannah aus Scheyern im Festsaal des Rathauses zu hören. Einlass ist um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, sodass wirklich alle willkommen sind.