Pfaffenhofen
Bayerisch-komödiantische Weihnachtsreise

Viel Applaus für Christine Reimer, Harald Helfrich und das Peter-Wittrich-X-tett

10.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
Rote Nasen und Elchgeweihe: Die passende Deko zu "Rudolph, the Red-Nosed Reindeer". Als singendes Schauspieler-Duo präsentierten sich Harald Helfrich und Christine Reimer, im Hintergrund das Peter-Wittrich-Xtett. −Foto: Steininger

Pfaffenhofen (PK) Die Vorweihnachtszeit hat viele bunte Facetten, am Samstag aber ist im Rathaussaal Pfaffenhofen eine neue hinzugefügt worden. Denn die Volksschauspieler Christine Reimer und Harald Helfrich trafen auf das Peter-Wittrich-Xtett, das Ergebnis war zwiespältig.

Da war mit Peter Wittrich (Akkordeon) ein Sextett vertreten, dessen erstklassige Musiker den Pfaffenhofenern aus vielen Klassik-Konzerten vertraut sind: Erwin Gregg (Posaune), Reinhard Greiner (Trompete), Max Penger (Klarinette, Altsaxophon), Thomas Laar (Kontra- und E-Bass) sowie Tobias Gasser (Percussion) zeigten sich Wittrichs kreativ-eigenwilligen Arrangements voll gewachsen. Christine Reimer und Harald Helfrich dagegen sind ein Schauspieler-Duo, das auf bayerischen Bühnen ebenso zuhause ist wie in der TV-Serie "Dahoam is Dahoam".

Und so begab sich das bayerische Duo auf eine musikalische Weihnachtsreise um die Welt. Es war schon eine leicht skurrile Darbietung, die das Ensemble auf das Podium brachte. Die mutete teilweise an wie ein bayrisch-komödiantischer Einakter mit viel Humor und einigen Kalauern. Da verkürzt sich das Duo auf dem Podium die Fahrt nach Übersee mit Wiener Würstl und Flaschenbier, während das Sextett neuzeitlich arrangierte Weihnachtslieder interpretiert. Das war schon sehr bemühter Humor, der irgendwie an den Komödienstadl erinnerte. Dazu hätte eine bayerische Stub'n-Musi besser gepasst als das Wittrich-X-tett mit seinen virtuosen Interpretationen klassischer Weihnachtslieder. Die beiden Schauspieler aber wurden ihren Rollen als Sänger gerecht und ihren Fans hat es gefallen.

Mit dem Gesangsduett "Panis Angelicus" begann die Reise feierlich in der Stadtpfarrkirche, ging dann weiter über Frankreich und Katalonien bis nach Amerika und Argentinien. Das notgedrungen per Schiff, weil die beiden das Flugzeug versäumt hatten.

Mit "Horch, was kommt von draußen rein" setzten die beiden ihre Reise quer durch die Staaten fort. Natürlich inklusive "White Christmas", "Let It Snow" und "Rudolph, the Red-Nosed Reindeer”, bei dem Reimer das Sextett mit roten Nasen und Elchgeweihen versah. So hat man den Penger Max und Kollegen noch nie gesehen, aber die trugen's mit Fassung.

Nach dieser jazz-orientierten Version leiteten rhythmische Wirbel auf der Snare-Drum den "Little Drummer Boy" ein, nicht etwa sehr gefühlvoll wie üblich, sondern flott interpretiert. Irgendwann aber bekommt Reimer Heimweh, einen Rückflug gibt es nur nach Österreich, "so schwer es auch fällt", meint Helfrich zum Gelächter des Publikums. "Do brauch' ma nur noch über d'Alma, dann samma dahoam", freut sich Reimer und mit ihr die Zuhörer auf "Über d'Alma", das der Südtiroler Tobias Gasser auf seinem Vibraphon zusammen mit Peter Wittrich am Akkordeon eindringlich interpretieren, ein musikalischer Höhepunkt. Dann aber "wird's scho glei dumpa", das Reimer und Helfrich andächtig singen, bevor sie "Stille Nacht, heilige Nacht" zusammen mit dem Akkordeon anstimmen und den Abend feierlich beschließen.