Riedenburg
Bauvorhaben sorgt für Diskussion

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Riedenburg (ksm) Der Riedenburger Stadtrat erteilte der Tektur zum Umbau der Werkstätten in der Riedenburger Schulstraße 32, dem Bauantrag zur Errichtung eines Carports im Siegfriedweg in Prunn sowie dem Bauantrag auf Neubau eines Wohnhauses mit Doppelgarage in der Kapellenstraße in Haidhof sein Einvernehmen. Der Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Einfamilienhauses in Gundlfing wurde abgelehnt, weil das Grundstück im Außenbereich liegt.

Diskussionen rief der Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit Garagen und Stellplätzen an der Austraße 66 in Haidhof hervor. Der Antragsteller plant das Gebäude entgegen der laut Bebauungsplan geltenden Baulinie, was aus städtebaulicher Sicht nicht vertretbar ist, so die Auskunft von Kristina Poschenrieder, im Rathaus zuständig für die Bauleitplanung. "Das Hauptproblem", so Bürgermeister Siegfried Lösch, "ist, dass die dahinter liegenden Grundstücke dadurch beeinträchtigt werden würden und so nicht mehr so gut verkaufbar wären." Denn durch die Platzierung des Mehrparteienhauses im hinteren Bereich der Parzelle und die Anordnung von Garagen und Stellplätzen direkt bei der Straße wäre den anderen potenziellen Bauherren der Blick auf die Rosenburg womöglich versperrt. "Und der war uns wichtig", so Lösch.

Kurt Schiefer (BGR) sah das anders. "Es steht nirgends im Bayerischen Baugesetz geschrieben, dass man einen Blick auf die Rosenburg haben muss", sagte er. Er empfand die im Vergleich zum geltenden Bebauungsplan umgekehrte Anordnung von Garagen und Wohngebäude sogar als Vorteil und Auflockerung der Siedlung. "Es müssten so auch weniger Flächen versiegelt werden und es gäbe mehr Grünflächen Richtung Kanal", stimmte Axel Uttlinger seinem Parteikollegen zu. Der Antragsteller selbst führt zudem die geringere Lärmbelastung, die kürzere Zufahrt zu den Parkplätzen und die für die künftigen Bewohner vorteilhaften Blickachsen als Gründe für die Abweichung vom Bebauungsplan an. "Bei der Bauleitplanung geht es darum, Chancengleichheit für alle Bauherren herzustellen", so Hauptamtsleiter Günther Wagner. Auch CSU-Fraktionssprecher Friedrich Riemhofer sprach sich gegen einen "Wildwuchs" aus. "Und letztlich versiegelt er genauso viel Fläche wie andere auch, weil die Zahl der Parkplätze vorgeschrieben ist", sagte er. Das Gremium einigte sich letztlich darauf, sich das Bauvorhaben vom Antragsteller bei einer Bauausschusssitzung vor Ort anzusehen.