Ingolstadt
Baustelle Bauamt

Das Dach des Technischen Rathauses muss ausgebessert werden, im Inneren werden die Flure saniert

22.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Luftiger Arbeitsplatz: Das Dach des Technischen Rathauses wird derzeit auf schadhafte Ziegel untersucht. Bei Bedarf werden Platten gleich im Korb des Hubsteigers passgenau zugeschnitten und beschädigte Dachtaschen ersetzt. Arbeiter installieren außerdem Schutzgitter, die verhindern, dass eventuell lockere Ziegel in die Tiefe stürzen - Fotos: Hauser

Ingolstadt (DK) Das Technische Rathaus in der Spitalstraße, in dem unter anderem das Hochbauamt untergebracht ist, ist derzeit selbst eine Baustelle. Das Dach wird ausgebessert, die Flure werden saniert. Der größte Brocken steht aber noch bevor: Nächstes Jahr wird wohl der Dachstuhl ausgebessert.

Eine Routinekontrolle im und auf dem Technischen Rathaus hat vor einiger Zeit Mängel am Dach zu Tage gefördert. An einigen Ziegeln fehlen die so genannten Nasen, an denen sie eigentlich in den Latten des Dachstuhls hängen sollten. Einige halten nur, weil sie zwischen benachbarten Platten eingeklemmt sind. Um zu verhindern, dass eventuell herabstürzende Dachtaschen Passanten auf der Straße gefährden oder Autos beschädigen, wurde der Fußweg entlang des Technischen Rathauses Anfang August gesperrt und ein absolutes Halteverbot eingerichtet. Auch auf der anderen Seite des Gebäudes, wo heute unter anderem ein kleiner Park angelegt ist – in historischen Zeiten war hier der Kräutergarten des im Zweiten Weltkrieg zerstören Spitals – wurden die Fußwege gesperrt. Eine Baugerüstkonstruktion dient als provisorisches Schutzdach über dem Hintereingang zu der Behörde.

An eine Ausbesserung der schadhaften Stellen war zunächst nicht zu denken. „Wir haben wegen der Ferien einfach keine kompetente Baufirma bekommen“, erklärt Alexander Bendzko, der Technische Leiter der zuständigen Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft. Mittlerweile sind allerdings eine Dachdecker- und eine Gerüstbaufirma mit den nötigen Arbeiten beschäftigt. Das Dach wird noch einmal genau untersucht, allzu schadhafte Stellen werden ausgebessert. Außerdem werden entlang des gesamten Daches Schutzgitter installiert, die herabrutschende Ziegel vor dem Sturz in die Tiefe aufhalten sollen. Die Arbeiten in Richtung Spitalstraße sind so gut wie abgeschlossen, Ende nächster Woche soll auch die nördliche Dachhälfte gesichert sein.

Das Technische Rathaus war aber schon davor eine Baustelle. Die Flure in dem Gebäude werden derzeit saniert. Unter anderem wird der Brandschutz erneuert. Deswegen brennt in diesen Tagen auch nachts noch häufig Licht in dem Gebäude, obwohl die Behörde längst geschlossen hat. Um die Störungen für die Mitarbeiter und Kunden so gering wie möglich zu halten, werden viele Arbeiten in die späten Abendstunden verlegt.

Die größte Aufgabe steht allerdings noch bevor. Der Dachstuhl des Gebäudes, das ab 1950 auf den Ruinen des historischen Spitals errichtet worden ist, muss saniert werden. „Er ist recht minimalistisch gebaut“, sagt Bendzko. Einige der Latten, an denen die Dachziegel hängen, sind teilweise gebrochen oder deformiert. „An der einen oder anderen Stelle werden sie wohl ausgetauscht oder verstärkt werden müssen.“

„Grundsätzlich ist der Dachstuhl schon noch stabil“, sagt Bauleiter Werner Gaul. „Der First hängt nicht durch.“ Dennoch müsse sich ein Statiker die Sache genauer ansehen. Im Wesentlichen gehe es um die Latten, an denen die Dachplatten hängen. Von innen ist auch deutlich sichtbar, dass etliche Ziegel angegriffen sind. Viele Nasen wirken porös. Gaul vermutet, dass die Keramik aufgefroren ist. Wenn der Dachstuhl saniert wird, wird wohl das gesamte Gebäude abgedeckt werden müssen. Angesichts einer Trauflänge von 90 Metern und einer Dachhöhe von geschätzt 20 Metern, eine aufwändige und wohl auch nicht ganz billige Maßnahme. Das Technische Rathaus wird jedenfalls noch länger eine Baustelle bleiben.