Reichertshofen
Baulandmodell im Fokus

Nun beschäftigt sich aber erst der Reichertshofener Bauausschuss damit

21.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:28 Uhr

Reichertshofen (DK) In die Länge zog sich in der jüngsten Reichertshofener Gemeinderatssitzung die Änderung des Bebauungsplans „Aglsberg-Süd“. Schnell vergeben waren dagegen verschiedene Gewerke im Rahmen der Sanierung der alten und der Reparatur der neuen Schulturnhalle.

13 Gewerke wurden vergeben, die Ausschreibung für eines zurückgezogen. Denn die kalkulierten Kosten für die neuen Fenster (43 500 Euro) wurden vom billigsten Angebot (107 000 Euro) deutlich übertroffen. Nun werden aus dem Angebot die teuren Übereck-Fenster herausgenommen (dort wird nun gemauert, weil Fenster nicht notwenig sind), die Ausschreibung wird noch in dieser Woche neu gestartet.

Die PCB-Arbeiten riefen Waltraud Schembera (SPD) und Andrea Blößl (JWU) auf den Plan: Ob es Messungen gebe und wie das alles gesundheitsverträglich erledigt werde. Bürgermeister Michael Franken (JWU) betonte, es gebe Messungen – „vorher und nachher“. Und er versprach: „Die Werte werden sich nicht verschlechtern.“

Der Punkt „Baulandentwicklung“ sollte zuerst in einen Arbeitskreis aller Fraktionen verwiesen werden, landete dann aber auf Antrag von Georg Link (CSU) im Bauausschuss. Der wird eine Beschlussvorlage erarbeiten, die dann im Gemeinderat verhandelt wird.

Hans Felber (JWU) hatte beantragt, das Baulandmodell der Gemeinde zu überarbeiten. „Ich halte es für notwendig, dass sich der Marktgemeinderat unterhält, wie viele Bauplätze die Einleger in Zukunft zurückbehalten dürfen, und inwieweit ein Baugebot oder Rückkaufsrecht der Gemeinde zu welchem Preis möglich ist.“

Ludwig Heigl (FW) plädierte dafür, dass die Gemeinde vor der Ausweisung eines neuen Bebauungsgebietes 50 Prozent der Fläche erwerben sollte. Dies meinte auch Felber. Rudi Repper (CSU) erkannte „Nachbesserungsbedarf. Das kann aber nicht hier in einer halben Stunde passieren.“ Der Bauausschuss muss sich also mit der Überarbeitung des Baulandmodells befassen. Zudem mit den Richtlinien für die Vergabe von Wohnbaugrundstücken und mit dem Antrag auf Ausweisung weiterer Wohngebiete in Reichertshofen.

30 Beschlüsse waren erforderlich, um die Änderung des Bebauungsplans „Aglsberg-Süd“ auf den Weg zu bringen. Es wurden die eingegangenen Stellungnahmen gehört und bewertet. Den Ausdruck des Gesundheitsamtes, die Verfüllung des Geländes sei „eine Altlast“, wies Franken vehement zurück. Der Boden sei nicht kontaminiert, Gutachten würden ausgelegt und lägen den Fachstellen bereits vor. Am Ende standen Billigungs- und Auslegungsbeschluss.

Schnell ad acta gelegt war die Eisenbahnüberführung in der Thannbergstraße, bei der die Gemeinde keine Sonderwünsche an die bauausführende Bahn hat – weil jeder Wunsch zusätzlich Geld kostet. Bislang stehen 950 000 Euro Gesamtkosten im Raum (Schätzung von 2009), auf die Gemeinde entfallen 30 bis 50 Prozent davon. Auf einer Seite soll es einen Geh- und Radwerg geben, der etwas breiter ausfällt als bisher.

Der überarbeitete Vorentwurf für die Bebauung Unterer Markt gefiel nicht allen Gemeinderäten, die Planung ging ihnen zu wenig weit. „Da hat man sich wenig Mühe gemacht, schön ist anders“, warf Josef Pfab (CSU) ein. Dennoch wurde im Vergleich zum ersten Entwurf vieles geändert, was damals kritisiert worden war. 1450 Quadratmeter hatte die Gemeinde zum Verkauf freigegeben, beim jetzigen Plan wären es 1300. „Das ist das Einfallstor nach Reichertshofen“, meinte Georg Link (CSU). „Diese Stelle muss einen prägenden Eindruck hinterlassen.“ Und Franken wünscht sich noch einen „für Reichertshofen typischen Zwerggiebel“. Es wird also weitere Entwürfe geben.