Nassenfels
Bauland hat höchste Priorität

Nassenfelser Gemeindechef gibt Rechenschaftsbericht bei Bürgerversammlungen

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Der neu geschaffene Platz an der Friedhofsmauer in Meilenhofen/Zell: Durch die Rückversetzung wurde ein besserer Einblick in den Radweg geschaffen. - Fotos: fkd

Nassenfels (EK) Bereits einen Monat früher als gewohnt lud die Marktgemeinde Nassenfels mit Bürgermeister Thomas Hollinger zu den Bürgerversammlungen ein. Hauptthemen waren neben der Vorstellung der neuen Ausschüsse und Beauftragten der Haushalt und die Ausweisungen von Baugebieten.

Im ersten Teil der Versammlung stellte Bürgermeister Thomas Hollinger den Marktrat, die Ausschüsse und die Beauftragten vor. Stefan Schweiger ist als Ansprechpartner für die Jugend benannt. Kontaktperson für den Breitbandausbau ist Fritz Graf junior, für Familien und Senioren Monika Harrer und für Partnerschaften der Gemeinde Anton Dumann.

Am Stichtag 30. September 2014 lebten in der Marktgemeinde 2033 Personen. 1110 wohnen im Ortsteil Nassenfels, 449 in Wolkertshofen und 474 in Meilenhofen und Zell an der Speck. Die Tendenz ist seit Jahren steigend. Erfreulich ist zudem, dass sich die Anzahl der Geburten ähnlich wie im vergangenen Jahr (2013: 28 Geburten) auf einem hohen Niveau bewegt; in den ersten drei Quartalen gab es bereits 20 Geburten. Dem stehen acht Sterbefälle gegenüber.

Der Gesamthaushalt der Gemeinde umfasst heuer insgesamt 5,5 Millionen Euro; hiervon entfallen 2,8 Millionen auf den Verwaltungs- und 2,7 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Im laufenden Jahr gibt es in der Gemeinde hohe Investitionen wegen des Erwerbs von künftigem Bauland in Nassenfels, Meilenhofen und Zell an der Speck. Hierfür sind eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 550 000 Euro sowie eine Kreditaufnahme in Höhe von einer Million Euro eingeplant. Kämmerer Bernd Fieger wies zusätzlich darauf hin, dass auch für das Jahr 2015 mit einer erneuten Kreditaufnahme zu rechnen ist, da ein Großteil der Erschließungskosten erst im kommenden Jahr anstehen wird. Andererseits kann davon ausgegangen werden, dass ein Großteil der Erschließungskosten bereits im Jahr 2015 wieder zurückfließt, weil es für die gemeindlichen Grundstücke zahlreiche Interessenten, sowohl Einheimische wie Auswärtige. Hollinger appellierte an weitere Interessenten an einem Grundstück, sich baldmöglichst bei der Gemeinde zu melden.

Zwar ist die Marktgemeinde Nassenfels nach der Kreditaufnahme nicht mehr schuldenfrei; die Pro-Kopf-Verschuldung liegt jedoch mit 517 Euro immer noch unter dem Landesdurchschnitt vergleichbar großer Gemeinden (690 Euro). Ab dem Jahr 2016 können wohl wieder Rücklagen gebildet werden.

Zum Baugebiet Toracker II in Nassenfels hat sich das Landesamt für Denkmalschutz in der Vergangenheit sehr kritisch geäußert, da hier mit vielen archäologischen Funden zu rechnen ist. Momentan wartet die Gemeinde auf eine Stellungnahme des Amtes; im Anschluss kann es mit den Planungen weitergehen. Voraussichtlich wird im Frühjahr 2015 der Bebauungsplan mit knapp 50 Parzellen aufgestellt. Ebenfalls für kommendes Jahr ist geplant, die ersten gemeindlichen Grundstücke im Gebiet Toracker II zu verkaufen. Ab wann eine Bebauung möglich ist, ist laut Bürgermeister wegen der ungewissen archäologischen Untersuchungen nicht vorherzusehen.

Weiter gab Hollinger bekannt, dass alle Gewerbeflächen veräußert sind und es noch keine Planung für neue Flächen gibt. Es soll jedoch so rasch wie möglich geprüft werden, welche Erweiterungsmöglichkeiten es im bestehenden Gewerbegebiet gibt. Zum Thema Breitbandausbau im Gemeindegebiet läuft momentan noch die Markterkundung. Der darauf folgende Schritt wird die Festlegung von Ausbaugebieten und die Angebotsaufforderung sein. Bei allen Bau- oder Grabungsmaßnahmen werden nach Möglichkeit Leerrohre mit eingezogen, um die künftigen Kosten so gering wie möglich zu halten.